Toleranz

■ Eli Wiesel appellierte an Studenten

Berlin. Der Friedensnobelpreisträger Eli Wiesel rief am Montag abend in Berlin auf, sich engagiert gegen Rassismus und Antisemitismus einzusetzen und Toleranz zu üben. Der jüdische Wissenschaftler forderte auf dem Festakt in der Komischen Oper für die 4.988 neuimmatrikulierten Studenten der Ostberliner Humboldt-Universität, »nicht ruhig zu schlafen, solange auf der Erde noch Gewalt und Haß herrscht«. Es sei ihm unverständlich, daß es niemand schaffe, die Rechtsradikalen »zum Schweigen zu bringen« und ihnen ein »Schamgefühl zu geben«. »Eigentlich dürfte ich gar nicht hier sein«, sagte er, weil auf der Wannseekonferenz auch seine Vernichtung beschlossen worden war.