Paris will Öffnung

■ Frankreich verdoppelt Wirtschaftshilfe für Vietnam

Hanoi (afp/taz) — Frankreich wird seine Wirtschaftshilfe für Vietnam von derzeit 45 auf 95 Millionen Francs (von 13,5 auf 28,5 Millionen Mark) erhöhen. Dies wurde am Montag anläßlich des Besuchs des französischen Außenministers Roland Dumas in Hanoi bekanntgegeben. Außerdem will Frankreich die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zu Vietnam verstärken. Dumas forderte seinerseits von der Regierung in Hanoi eine größere wirtschaftliche Öffnung.

Kritik an der vietnamesischen Wirtschaftspolitik übten auch Geschäftsleute, die Dumas begleiteten. Sie stellten fest, daß die für die vietnamesische Wirtschaft notwendigen ausländischen Investitionen an zahlreichen Hürden scheitern. So können ausländische Unternehmen keinen Besitz in Vietnam erwerben. Trotz der Kritik will die vietnamesische Regierung keine Zugeständnisse machen.

Zusätzlich zu den 95 Millionen Francs, die in erster Linie für Infrastrukturprojekte bestimmt sind, gewährt Frankreich 45 Millionen Francs (15 Millionen Mark) für kulturelle, wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit. Die ehemalige Kolonialmacht ist derzeit der viertgrößte Anleger in Vietnam und hat seit Beginn der wirtschaftlichen Liberalisierung im Jahr 1988 rund 280 Millionen Dollar investiert. Im Bemühen, Vietnam aus der Wirtschaftsblockade der USA zu lösen, kommt Frankreich seit Jahren eine Schlüsselstellung zu. diba