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Prostituierte kostete Kaplan 40.000

■ „Weltfremder“ Geistlicher völlig verschuldet aus seelsorgerischer Fürsorge

Knapp 40.000 Mark hat ein 36jähriger Kaplan aus Friesland einer Prostituierten für den Einstieg in ein bürgerliches Leben zur Verfügung gestellt. Ein Schöffengericht in Jever muß jetzt klären, ob der Geistliche betrogen worden ist. In Abwesenheit der angeklagten 30jährigen schilderte der Geistliche, den Prozeßbeobachter danach als „weltfremd“ bezeichneten, seine Verschuldung aus seelsorgerischer Fürsorge.

Es begann im Februar 91, als die Prostituierte, die inzwischen in einem Verbrauchermarkt arbeiten soll, erstmals 900 Mark von dem Kaplan erbat. Mit dieser Summe wollte sie sich von ihren Zuhältern „freikaufen“. Innerhalb der nächsten zwei Monate summierten sich die Zahlungen des katholischen Geistlichen auf fast 40 000 Mark. Für die ersten 10.000 Mark gingen seine Ersparnisse drauf.

Um einen neuen Job in der Versicherungsbranche antreten zu können, ließ er sich von der einschlägig Vorbestraften überzeugen, müsse sie ihren Führerschein machen und ein Auto kaufen. Den Kredit durfte die Angeklagte eigenhändig von der Bank abholen.

Als die vereinbarten Rückzahlungen ausblieben, erstattete der Kaplan Anzeige. Die wollte er vor dem Schöffengericht allerdings wieder zurückziehen. Die Angeklagte zahle ihm inzwischen monatlich 400 Mark zurück, begründete er seinen Wunsch. Von Richter und Staatsanwalt wurde er belehrt, daß ein laufendes Strafverfahren auf diese Art nicht beendet werden könne. dpa

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