Kirche kritisiert Staat

■ Bessere Kita-Zuschüsse gefordert

Rund sieben Millionen Mark mehr als geplant wird die Bremische Evangelische Kirche (BEK) in diesem Jahr einnehmen. Da gleichzeitig bei den Ausgaben eine Million Mark eingespart werden könne, sei nur noch ein kleiner Griff in die Rücklagen nötig, berichtete Schatzmeister Jürgen Albrecht gestern vor den Delegierten des Bremer Kirchentags im Bürgerhaus Vegesack. Allerdings werde sich die Einnahmen- Steigerung im kommenden Jahr nicht fortsetzen.

Anschließend beschloß der Kirchentag bei nur einer Gegenstimme die Erhöhung der Zahl Bremer Pfarrstellen von bisher 143 um 23 auf künftig 166. Auch die Zahl der nichttheologischen MitarbeiterInnen in den 69 Bremer Gemeinden soll steigen. Knapp zwei Millionen Mark jährlich sollen für alleine für diese Personalausweitung ausgegeben werden.

Eine härtere Gangart gegenüber dem Bremer Senat hat anschließend BEK-Schriftführer Ernst Uhl angekündigt. So drängt die Kirche auf Einführung des Faches „Religionspädagogik“ an der Bremer Fachhochschule für Sozialpädagogik — bisher ohne Erfolg. Und im Bereich der Kindergärten habe sich herausgestellt, daß anderen freien Trägern „erheblich bessere“ Zuschußbedingungen eingeräumt werde als der Evangelischen Kirche.

Ernst Uhl richtete sich mit dieser Kritik an seine Ehefrau, die Sozialsenatorin Sabine Uhl. Eine große Mehrheit des Kirchentages forderte nach der Debatte die Neuverhandlung der Kita-Zuschüsse mit der Sozialsenatorin. Ziel soll dabei sein, für den gesamten Kindergarten- und Hortbereich eine pauschale Bezuschussung zu sichern, die den autonomen Gestaltungsbereich der kirchlichen Träger erhöht. Der Eigenanteil der Kirche soll damit „in einem überschaubaren Zeitraum“ von derzeit 50 auf künftig 20 bis 25 Prozent reduziert werden.

epd/Ase