Kunstlicht

■ Wolff am Hammer, Kritzky für Achim

Was tut der BBK (Berufsverband Bremer KünstlerInnen) für seine Mitglieder? Zur Weihnachtszeit dies: Er läßt ihre Kunst versteigern. So war es bisher, jahrelang in Zusammenarbeit mit dem Industrieclub und Rolf D.Voss, zuletzt im Atelierhof mit sparsamem Erfolg. Dieses Jahr wird auch versteigert, aber zu Nutzen und Frommen des vom „Kunstfrühling“ gebeutelten BBK selbst; gleichzeitig aber gibt es eine Weihnachtsausstellung, an der sich 76 KünstlerInnen beteiligen: am Ort des Handels an sich, dem World Trade Center in der Birkenstraße. Zu den Klängen des aus Ärzten bestehenden Streichquartetts „Jadi Quartett“ darf man sich Gemälde, (Druck)grafik, Fotos und Objekte u.a. von Bernd Altenstein, Karl Heinz Greune, Peter Jörg Splettstößer und Thomas Hartmann für den Christbaum aussuchen. Die Preise fangen bei 200 Mark für einen Druck an und reichen weit ins Vierstellige. Bei der Versteigerung (16 Uhr) schwingt der temperamentvolle Bremer Kriminalromancier und Feuilletonist Detlef Wolff den Hammer. Dazu werden Kaffee und Kuchen gereicht. (Sonntag ab 11 Uhr)

Doppelausstellung in der GAK: Die Weserburg-Galerie zeigt den Belgier Ludwig Vandevelde mit seinen Objekten und den Delmenhorster Harald Falkenhagen mit 200 „DIN A4 Blättern“. Die Objekte sind teilweise raumgreifend und bilden Werkgruppen, die „Spiegel der Melancholie“ oder „Spiegel der Kosmologie“ heißen. Barbara Claassen-Schmal findet, daß Vandevelde das Verhältnis von Kunstwerk und seiner Erscheinung thematisiert. Falkenhagens „Tagebuchblätter“ (mit Datum) stellten „die Frage nach der künstlerischen Praxis in der Gegenwart“. (bis 30.12.)

Was macht der gelernte Anstreicher Emil Kritzky in Achim? Gratuliert er zum 900. Geburtstag der niedersächsischen Pendlergemeinde? Kritzky starb 1988 in Celle, nachdem er 1903 in Hamburg geboren wurde. Aber: Kritzkys Nachlaß wird von einer Achimerin verwaltet, Hannelore Frerker. Und sie will ein Kritzky-Museum in Achim. Im Rahmen der 900-Jahresfeier präsentiert Achim den Mann seinen Bürgern im Haus Clüver als Spätexpressionisten mit Picasso-Einfällen, konstruktivistischen Ausfällen und Klee-Schüben. Er gründete 1928 den ASSO (“revolutionäre Künstler“) und wurde bei den Nazis verboten. Das Pressematerial kennzeichnet einen bestimmten Ausstellungsteil mit entartete Bilder, die schließlich zu einem Ausstellungsverbot führten. Ohne Anführungsstriche. (Bis 29.12.) Bus