SAMSTAG: Der Bucklige von Soho / Schrecken in der Nacht / Nico

DER BUCKLIGE VON SOHO

Krimis aus deutschen Filmstudios fanden wenig Resonanz beim Publikum, bis 1959 die Edgar-Wallace- Adaption Der Frosch mit der Maske zum Kassenerfolg wurde. Die deutschen Regisseure Jürgen Roland und Harald Reinl realisierten die ersten drei Wallace-Verfilmungen für eine dänische Produktionsfirma. Dann übernahm der Berliner Produzent Horst Wendtland das erfolgversprechende Konzept der Gruselkrimis, deren naive Schauerästhetik von Regisseur Alfred Vohrer perfektioniert wurde. Fortan entstanden bis zu fünf Wallace-Verfilmungen pro Jahr. Zwar war allen der gruftig hallende Satz „Hallo, hier spricht Edgar Wallace“ vorangestellt, aber mit den Büchern des 1935 verstorbenen britischen Autors hatten diese Filme nur entfernt zu tun. Der Bucklige von Soho war der erste Farbfilm dieser Serie.(Sat.1, 20.15 Uhr)

SCHRECKEN IN DER NACHT

Nach mehrjähriger Ehe hat Geneva Miller ihren Karrieregatten satt, der aber nicht von ihr lassen möchte. Wie in besseren Kreisen üblich, reist die Frau allein ins Ferienhaus der Familie, wo sie, sonst wäre ja nie ein Spielfilm daraus geworden, einen Mord beobachtet. Die Polizei glaubt ihr nicht, bis einer der Beamten von den Killern, die Jagd auf die unerwünschte Zeugin machen, umgebracht wird. Der andere, zufällig Witwer, überlebt und kümmert sich vorbildlich um seinen Schützling. Gemeinsam bestehen sie lebensgefährliche Widrigkeiten, und da sie nicht gestorben sind...

(ARD, 22.15 Uhr)

NICO

Pam Grier war zu Beginn der siebziger Jahre eine der bekanntesten Heroinen des „Blaxploitation Films“. Aufgewachsen in einer europäischen Air Force Basis, zog sie später nach Hollywood und arbeitete als Telefonistin in der B-Film-Schmiede American International Pictures. Eine gute Ausgangsposition, um über kleine Rollen in Billigfilmen den Aufstieg zu bescheidenem Starruhm zu schaffen. Grier galt als Sexsymbol und tat einiges, diesem Ruf gerecht zu werden. Auf der anderen Seite wurde sie von weißen Feministinnen als Inbegriff der Emanzipation gefeiert, denn sie übte in vielen ihrer Filme blutige Vergeltung an ihren männlichen Gegenspielern, die als extrem frauenfeindlich charakterisiert wurden. Mit dem Niedergang des „Blaxploitation“-Genres schwand auch Griers Popularität, und man sah sie nur noch in kleinen TV-Rollen, ehe ihr mit den Filmen Bronx und der Bradbury-Verfilmung Something Wicked This Way Comes ein unerwartetes Comeback als Charakterdarstellerin gelang. In Nico, einem Kampfsportthriller aus dem Jahre 1988, ist sie denn auch wieder an zweiter Stelle der Besetzungsliste verzeichnet.(Pro 7, 22.15 Uhr)