Brandstiftung im Europa-Center

Berlin. Ein in der Nacht zum Sonnabend im Flachbau des Europa-Centers ausgebrochenes Feuer ist nach Polizeierkenntnissen vorsätzlich gelegt worden. Laut Lagedienst der Feuerwehr, die in der Nacht kurz nach 2 Uhr alarmiert wurde, brannten im vierten Obergeschoß Fettrückstände innerhalb des Rohrsystems der Klimaanlage und in der Folge auch Kabelisolierungen.

Von Brandstiftung geht die Polizei aufgrund des sogenannten Brandspurenbildes im Versorgungsschacht aus. Der oder die TäterInnen haben dort Brennmaterial angesteckt, so der Leiter des Dritten Brandkommissariats, Kriminalhauptkommissar Michael Schultz. Dem Brandermittler zufolge war der unverschlossene Schacht auch von der Toilette des »Mövenpick« aus erreichbar. Die Chance, die Brandstiftung aufzuklären, bezeichnete er als »relativ gering«.

Auskünfte über die Höhe des Sachschadens waren gestern nicht zu bekommen. Offenbar gibt es jedoch beträchtliche Schäden durch Löschwasser, das fast knietief im Keller gestanden haben soll. Nach Angaben der mit fünf Löschzügen angerückten Feuerwehr gelang es nur schwer, die Flammen in den Klimaschächten zu bekämpfen. Schon die anfänglichen Erkundungen der genauen Brandstelle waren schwierig. Feuerwehrmänner und Presseleute sahen zunächst von außen nur Qualm vom Dach des Flachbaus aufsteigen. Gegen halb 6 Uhr früh war das Feuer dann unter Kontrolle.

Vorsorglich hatte die Feuerwehr die zur Brandzeit noch geöffneten Cafeś räumen lassen. Auch die Gäste der Spielbank in der zweiten Etage mußten schlagartig ihre Jetons fallen lassen, als aus dem Barbereich Rauchschwaden kamen. Der Croupier Karl Fess: »Es war toll, wie die reagiert haben. Einige sind zum Schluß zurückgekommen und haben ihre Mäntel an der Garderobe geholt.« thok