SPD-Unterbezirk will Senatsliste kippen

■ UB-West gegen Wedemeier-Vorschlag / Kunick will SPD-Chef werden

Die SPD im Bremer Westen kocht. Grund dafür ist der Personalvorschlag für den künftigen Senat von Klaus Wedemeier und dem SPD-Landesvorstand. Denn die Opfer dieses Vorschlages, die Senatoren Kunick, Sakuth und Grobecker, kommen alle aus dem Bremer Westen. Die Genossen aus dem Westen möchten nicht als einzige die personellen Konsequenzen aus dem Wahldebakel tragen. Das zeigte sich am Sonntag bei einer Sitzung des UB-Vorstands, bei dem es dem Vernehmen nach turbulent zuging (vgl. Interview S.22).

Es wurde beklagt, daß Wedemeier trotz des Proporzbeschlusses die umstrittene Bremen-Norderin Sabine Uhl im Senat lassen will, nachdem der UB-Nord den Proporz geltend gemacht hatte. Die UB-West-Vorsitzende Dagmar Lill hatte dagegen bei Wedemeier keine Chance.

Am Mittwoch abend wird dem UB-Parteitag aller Voraussicht nach ein Antrag vorliegen, mit dem die gesamte Wedemeier-Liste inclusive des Präsidenten des Senats abgelehnt werden soll. Dies wäre ein offener Mißtrauensantrag. Auf dem Landesparteitag könnte es dann eng werden. Denn auch im UB-Bremerhaven gibt es wegen der Degradierung von Uwe Beckmeyer zum Fischsenator kritische Stimmen. Und Wedemeiers Frau für das Sozialressort, die Hessin Irmard Gaertner, hat bereits angekündigt, daß sie nur nach Bremen kommt, wenn es dafür innerhalb der SPD eine große Mehrheit gibt.

Auch in der Fraktionssitzung der SPD gab es gestern heftige Kritik an Wedemeiers Liste. Dabei kündigte Konrad Kunick seine Kandidatur für den Landesvorsitz der SPD an. hbk