Krause für mehr Flugverkehr

Bonn (dpa) — Verkehrsminister Günther Krause (CDU) hat dem deutschen zivilen Flugverkehr nach monatelangen Verhandlungen mit den militärischen Partnern nach eigenen Worten „mehr Luft“ verschafft. Sein Ministerium wies am Dienstag auf eine Reihe spürbarer Erleichterungen im Zusammenhang mit neuen Flugsicherungsverfahren und der Neufestlegung von Luftkorridoren und Abflugstrecken in den Regionen Berlin, Leipzig, Dresden, Frankfurt/Main und Düsseldorf hin.

Ab 12. Dezember können danach die Flughäfen Leipzig und Dresden direkt vom Westen her angeflogen werden, ohne daß noch komplizierte Umwege notwendig sind. Zum selben Zeitpunkt erfolgt die Umstellung von den bisherigen Berlin-Luftkorridoren auf ein neues System von Ein- und Ausflugstrecken. Die Flugsicherung wird dem Berlin-Verkehr 20 Prozent mehr Kontrollkapazitäten zur Verfügung stellen können. Die Koordinierung der Flüge von und nach den drei Berliner Flughäfen Schönefeld, Tegel und Tempelhof wird neu gestaltet.

Vom 6. Januar an werden am Frankfurter Rhein-Main-Flughafen zwei zusätzliche Abflugstrecken — jeweils eine nach Westen und nach Süden — in Betrieb genommen. Einschließlich weiterer technischer Verbesserungen soll von der Sommersaison 1992 an die Zahl der stündlich möglichen Flugbewegungen von 66 auf 68 erhöht werden. In der Wintersaison 1989/90 galt noch ein Eckwert von 60 Flugbewegungen.

Parallel zu den neuen Frankfurter Abflugrouten wird ebenfalls vom 6. Januar an auch auf dem Düsseldorfer Flughafen eine weitere Abflugstrecke in Richtung Süden zur Verfügung stehen. Nachdem bereits im November in den neuen Ländern nach Schließung sowjetischer Flugplätze vier Kontrollzonen aufgehoben und damit mehr Freiräume für den zivilen Sichtflugbetrieb in unteren Flughöhen geschaffen wurden, erwartet Bonn 1992 mit dem Truppenabzug weitere Fortschritte auf dem Weg zur Öffnung des ostdeutschen Luftraums — insbesondere in der südlichen Region.