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Cholera in Lateinamerika

Hamburg (dpa/taz) — Die Cholera ist jetzt in fast allen Ländern Lateinamerikas verbreitet. In der Nacht zum Mittwoch meldete Venezuela den ersten Erkrankungsfall.

Die „Krankheit der Armen“ hat nach Angaben der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO) bisher schon über 3.500 Opfer in Mittel- und Südamerika gefordert. Mehr als 300.000 Menschen haben sich mit dem Erreger angesteckt — ein Ende der Epidemie ist nicht in Sicht. Am schlimmsten betroffen ist Peru. Hier starben schon mehr als 2.500 Menschen an der Seuche. Bereits 250.000 Erwachsene und Kinder haben sich angesteckt. In Ecuador gibt es etwa 40.000 Kranke, in Kolumbien 10.000, in Bolivien „nur“ 140. Auch Brasilien wird nicht verschont: Der Choleraerreger tauchte zunächst in den Amazonasgebieten auf. Die Behörden befürchten, daß es mehrere zehntausend Tote geben wird, wenn die Krankheit die dichtbesiedelten Gebiete des Landes erreicht. Die Cholera ist längst auch in Honduras, Panama und El Salvador präsent. In Guatemala sind über 900 Menschen erkrankt. Vor allem in den Slums von Mexiko fielen zahlreiche Menschen der Seuche zum Opfer. Offiziell gibt es hier über 1.600 Cholerafälle, doch Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.

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