Bundeswehr streicht zivile Arbeitsplätze

■ In Bremen Reduzierung um 50 Prozent / DAG protestiert

Nicht nur in den Kasernen, auch in den bremischen Verwaltungsgebäuden der Bundeswehr wird es ab 1994 leerer. Bundesverteidigungs-Minister Stoltenberg hat angekündigt, die zivilen Arbeitsplätze bei der Bundeswehr in Bremen um etwa 50 Prozent zu reduzieren. In Bremerhaven sollen 60 Prozent eingespart werden.

Die Verringerung der Zivilarbeitsplätze soll 1994 beginnen und spätestens im Jahre 2000 abgeschlossen sein. Das erklärte gestern ein Sprecher der Bundeswehr in Hannover.

Im Rahmen der Truppenreduzierung wird die Standortverwaltung Bremen aufgelöst. Von bisher 300 Zivilangestellten behalten 142 ihre Arbeitsplätze in Bremen, sind aber in Zukunft der Standortverwaltung im niedersächsischen Schwanewede unterstellt. Bei den übrigen zivilen Dienststellen der Bundeswehr sinkt die Zahl der Arbeitskräfte von 630 auf 313.

Auch die Tage der Standortverwaltung in Bremerhaven sind gezählt. Ende der 90er Jahre werden die Überreste von Cuxhaven aus verwaltet. Die Hälfte der Zivilangestellten müssen gehen. Für die anderen zivilen Bundeswehr-Einrichtungen in Bremerhaven hat Stoltenberg Kürzungen um etwa zwei Drittel ins Auge gefaßt.

Der Deutschen Angestellten- Gewerkschaft (DAG) paßt das alles gar nicht ins Konzept. In einer Presseerklärung setzt sich der Bremer DAG-Bezirksleiter Hartmut Frensel für die Standortverwaltungen ein. „Stoltenbergs eigenes Ziel, bürgernahe Standortverwaltungen zu erhalten, wird durch solche skandalösen Kahlschlagentscheidungen konkariert“, so Frensel. och