Humboldt-Uni besteht auf Ehrenkommission

Mitte. Der Akademische Senat (AS) der Humboldt-Universität (HUB) hat sich in seiner gestrigen Zusammenkunft für die Weiterarbeit der Ehrenkommission ausgesprochen. In einer mehrstündigen, nicht-öffentlichen Sitzung bat er diejenigen Mitglieder der Ehrenkommission, die zurücktreten wollen, bis zu einer Neukonstituierung weiterzuarbeiten.

Zugleich wurde die Kommission in dem Beschluß ausdrücklich als eine wesentliche Hilfe für die Arbeit der Personalkommission bezeichnet. Der Ehrenkommission wurde zugestanden, Aussagen über die Weiterbeschäftifung angeblich ehemaliger Stasi-Mitarbeiter auszusprechen, sofern die Betroffenen den Berichten der Gauck-Behörde widersprechen. Zudem soll sich die Ehrenkommission zukünftig auf Bitte der Personalkommission der HUB zu den Gauck-Bescheiden äußern dürfen. Der AS lehnte es ab, seinen Entschluß aus der vorigen Woche zu korigieren, in dem der erste Prorektor aufgefordert worden war, gegen die Entlassung von Rektor Heinrich Fink eine Klage vor dem Verwaltungsgericht einzureichen. Der erste Prorektor, Adolf Zschunke, der sich die Arbeit mit Fink teilen soll, wurde beauftragt, einen Gesprächstermin für den AS beim Wissenschaftssenator Manfred Erhardt (CDU) zu vereinbaren.

Der am Mittwoch als Vorsitzender des Ehrenkommission zurückgetretene Bert Flemming nannte die jüngsten Beschlüsse »ermutigend«. Obwohl keine Probleme gelöst worden seien, habe man die Diskussion von einer emotionalen auf eine rationale Ebene verlagern können. sev