Das Kampfgruppen-Denkmal soll weg

■ Bezirksverordnetenversammlung Prenzlauer Berg für Abriß/ Hassemer reicht Kandidatenliste für Denkmalskommission ein

Prenzlauer Berg. Der Abriß ehemaliger DDR-Denkmäler geht weiter. Bis zum 31.1.92 soll das Kampfgruppendenkmal im Volkspark Prenzlauer Berg abgebaut sein. Das entschied die Bezirksverordnetenversammlung Prenzlauer Bergs am vergangenen Donnerstag. Unklarheit herrschte gestern noch, wer für die Demontage zuständig sein wird. Während die Bezirksstadträtin für Kultur und Bildung, Barbara Teuber (SPD), davon ausgeht, daß das Denkmal auf der Berliner Denkmalsliste steht, widersprach die dafür zuständige Senatsverwaltung für Umweltschutz und Stadtentwicklung. Die Sprecherin der Umweltverwaltung, Patricia Werner, erklärte, das 1982 aufgestellte Monument werde nicht auf der Liste geführt. Der Bezirk könnte es daher jederzeit abreißen. Der Bürgermeister des Bezirks Prenzlauer Berg, Manfred Dennert (SPD), bezifferte die Abrißkosten auf »7.000 bis 8.000« Mark. Dies gehe aus einem Gutachten hervor, das er im vergangenen Jahr in Auftrag gegeben habe. Richard Dahlheim von der Senatsverwaltung für Kultur sagte gegenüber der taz, daß der Bezirk mit dem Abriß so lange warten solle, bis die für die ehemaligen DDR-Denkmäler zuständige Fachkommission ihr Votum abgegeben habe. Die seit Monaten geplante und in der Koalitionsvereinbarung zwischen CDU und SPD vereinbarte Kommission ist allerdings bis heute nicht eingerichtet. Sie scheiterte vor einigen Monaten, weil Umweltsenator Volker Hassemer (CDU) die vom Kultursenator Ulrich Roloff-Momin vorgelegte Liste nicht gegenzeichnen wollte. Wie Dahlheim gestern erklärte, habe Hassemer vergangene Woche eine Liste mit fünf Personen der Kulturverwaltung übermittelt. Darunter seien auch zwei Vertreter, an deren Fachkompetenz »erhebliche Zweifel« bestünden. Wie Otto- Wilhelm Pöppelmeier, persönlicher Referent von Hassemer, bestätigte, sind darunter der Friedrichshainer Baustadtrat Gerd Hannemann (CDU) und Hermann Kreutzer vom konservativen Kurt-Schuhmacher- Kreis der SPD. Zumindestens Hannemann gilt als eindeutiger Abrißbefürworter. sev