Aus für Lücke-Projekt?

■ Offener Brief von Eltern und Betreuern an Behörde

Seit September 1989 werden im Jugendfreizeitheim Buntentor Jugendliche im sogenannten Lücke- Projekt betreut. Nach zwei Jahren Wackelfinanzierung haben Eltern und BetreuerInnen die Nase voll und sind kurz vor dem Aufgeben.

Das Projekt füllt die Betreuungslücke, in die Kinder fallen, die für den Hort zu alt sind. 15 bis 20 Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren konnten bisher nach der Schule ins Freizeitheim gehen, dort ein warmes Mittagessen verzehren, unter der Betreuung einer Sozialpädagogin Hausaufgaben machen und bis zum späten Nachmittag ihre Freizeit verbringen. Zu Hause wären die Lücke-Kinder alleine. Ihre Eltern sind berufstätig, viele alleinerziehend.

Uschi von Hofe hat ihren Sohn im Lücke-Projekt. Sie wüßte nicht, wo das Kind sonst nachmittags betreut werden könnte. „Die Politiker versichern uns immer wieder, wie wichtig das Projekt ist. Aber eine Absicherung der Stellen läßt immer noch auf sich warten“, erklärt sie. Eltern und Betreuerin verhandeln ständig mit den zuständigen Stellen. Aber schon mehrmals stand das Projekt kurz vor dem „Aus“. Vor den Sommerferien lief die befristete Sozialpädagogenstelle aus. Auf Druck der Eltern wurde sie schließlich knapp vor den Ferien verlängert — wieder nur für ein Jahr. Die über einen BSAG-19- Vertrag finanzierte Küchenstelle läuft Ende des Jahres aus. „Eine Mutter hat bereits ihren Job aufgegeben“, weiß Uschi von Hofe.

Die Eltern haben sich jetzt in einem offenen Brief an die Sozialbehörde und den Stadtteilbeirat Neustadt gewandt. Sie fordern eine klare Entscheidung für zwei unbefristete Stellen für die Köchin und die Sozialpädagogin. Ansonsten wollen sie das auch von der Sozialbehörde als beispielhaft für andere Freizeitheime eingestufte Projekt im Juli 1992 sterben lassen, wenn die Sozialpädagogenstelle ausläuft. asp