Jung und ausgebildet

■ Biedenkopf (CDU) fordert neue Einwanderungspolitik

Cottbus (ap) — Für eine deutsche Einwanderungspolitik zur Sicherung der Arbeits- und Sozialversicherungssysteme hat sich der sächsische Ministerpräsident und CDU-Landesvorsitzende Kurt Biedenkopf ausgesprochen. In einem Interview der 'Lausitzer Rundschau‘ sagte Biedenkopf: „Wenn wir keine Einwanderung von jungen Leuten zulassen, dann werden wir unsere jetzigen Sozialsysteme in rund 30 Jahren kaum noch finanzieren können.“ Deshalb müsse man gründlich prüfen, ob und wen man in Deutschland aufnehmen wolle und wen nicht.

Der CDU-Politiker sprach sich dafür aus, „unsere alternde Bevölkerung durch Einwanderung zu ergänzen“. „Sollen wir vor allem Armutsflüchtlinge oder politische Flüchtlinge aufnehmen, oder sollen wir im Rahmen einer Einwanderungspolitik vorwiegend jüngere Leute aufnehmen, solche, die etwas gelernt haben und von denen wir in erster Linie Beiträge zur Entwicklung unseres Gemeinwesens erwarten — wie bei der Einwanderung in den 60er Jahren“, fragte Biedenkopf. Ehe es zu einem tiefgreifenden Konflikt zwischen den Generationen komme, müsse man jetzt darüber entscheiden, ob das demographische Defizit, hervorgerufen durch die niedrige Geburtenrate in Deutschland, teilweise durch Einwanderung kompensiert werden könne.