Hunderte ertranken im Roten Meer

Kairo (ap) — Eine Schiffskatastrophe im Roten Meer hat in der Nacht zum Sonntag vermutlich fast 500 Menschen das Leben gekostet. Wie die ägyptische Polizei am Sonntag mitteilte, sank die Fähre „Salem Express“, die mit 578 Menschen an Bord aus der saudiarabischen Hafenstadt Dschidda kam, kurz vor Erreichen des ägyptischen Hafens Safaga, nachdem sie auf ein Korallenriff gelaufen war. Bis Sonntag mittag konnten trotz intensiver Rettungsmaßnahmen erst 92 Menschen lebend geborgen werden. 486 Menschen wurden vermißt. Es werde befürchtet, daß alle ertrunken seien, hieß es.

Das der Reederei Samatour in Alexandria gehörende Schiff sei um Mitternacht sechs Seemeilen vor der Hafeneinfahrt auf ein Riff gelaufen und sofort gesunken, sagte ein Sprecher der Hafenmeisterei von Safaga. Die weitaus meisten Passagiere seien Ägypter, die in Saudi-Arabien arbeiteten und sich auf dem Heimweg befanden. Nur zehn Ausländer hätten sich an Bord befunden, sagte der Sprecher weiter. Er konnte jedoch keine Angaben über die Nationalität der Ausländer machen und auch nicht sagen, ob sie unter den Geretteten oder den Vermißten waren.

Rettungsmannschaften aus Safaga suchten mit Barkassen den ganzen Sonntag über nach Überlebenden. Die Suche konnte jedoch wegen stürmischem Wetter und schwerer See am Unfallort erst Stunden nach dem Unglück aufgenommen werden. Die Gewässer um den Unfallort sind reich an Haibeständen.