Markenzeichen im Geschäft

■ Der Mischkonzern Skoda besitzt lukrative Sparten

Berlin (taz) — Der zur Privatisierung freigegebene Staatskonzern Skoda Plzen ist mit rund 38.000 Beschäftigten das größte Industriekonglomerat der CSFR. Die International Finance Corporation, eine Weltbank-Tochter, half den tschechischen Privatisierern, das einst sozialistische Glanzstück in für Westfirmen interessante Stücke zu zerlegen. Verkauft werden soll das 10-Mio.-Kronen-Unternehmen aber als Einheit. Von den unrspünglich fünf westlichen Elektrogiganten, die sich um die Skoda- Werke beworben hatten, blieben nur Siemens, die schwedisch- schweizerische Asea Brown Boveri sowie der US-Elektroimulti Westinghouse übrig. Siemens würde eine schnelle, eindeutige der Kooperation begrüßen, für die sich der Betriebsvorstand von Skoda Plzen bereits am 25. November ausgesprochen hatte. Das Kabinett wird wahrscheinlich Ende Januar entscheiden.

An dem Mischkonzern Skoda sind vor allem die Sparten Transport und Energie lukrativ. Als größter Hersteller im früheren Comecon arbeitet Skoda im Lokomotivbau auf Weltmarktniveu; die Verkehrstechnologie (Straßenbahnen, Busse, Leitsysteme) wird im gesamten Osten eingesetzt. Im Energiesektor kann Skoda eine komplette Produktpalette bis zum Atomkraftwerk anbieten. Der mit 7.000 Beschäftigten größte Geschäftsbereich, die mit veralteter Technik arbeitenden Hüttenwerke, Gießereien und Stahlschmieden, gilt allerdings als marode. Nicht viel besser steht es um die mit rund 20 Prozent Umsatzanteil zweitgrößte Sparte, den Maschinenbau samt Elektrotechnik. Das Filetstück dagegen, die Skoda-Autowerke, wurde für rund 1,2 Mrd. Mark von Volkswagen in ein Gemeinschaftsunternehmen überführt. Doch die osteuropäische Traditionsfirma hatte mit den neuen Besitzern bislang wenig Glück: Die Produktion ist gedrosselt, die Beschäftigten mußten kurzarbeiten. es