Kunstlicht: Lazarus und die Pfütze

■ Kunst von Epars, Ihlenfeld, Lazarus, Deetz, Heptner, Hinken, Krüger, Schwontkowski, Weber

Nur noch heute (16-19 Uhr) ist eine ganz ungewöhnliche Ausstellung im KünstlerHaus am Deich 68/69 zu besichtigen: Die Schweizerin Ariane Epars zeigt eine Arbeit aus Geruch, Licht und Wasser, die sich stark auf den Raum bezieht. Jeden Tag erneuert die Künstlerin die Pfützen im Raum, kleine Seen: „Die Unauffälligkeit solcher Arbeiten ermöglicht dem Betrachter das allmähliche Entdecken einer Gestalt, die sich durch Transparenz tarnt und nur durch Lichtreflexion zeigt.“ (T.v.Taschitzki).

Breminale-Impressionen vom diesjährigen Weser-Kunst-und-Kultur-Spektakel, vom Bremer Fotografen Detlef Ihlenfeld aufgenommen, präsentiert Foto Bischoff in seiner rückwärtigen Galerie (Klosterkirchenstr.5, Zugang von St.Johann). Ihlenfeld arbeitet als freier Fotograf und hat Bildbände über Helgoland, New York, Schwerin, das Saarland u.a. veröffentlicht. (bis 10.1.92)

Gegen „abstrakte, entrückte und abgehobene Kunst“ möchte die Galerie pro art in Peterswerder Kunst setzen, die „zu aktuellen, politischen und gesellschaftlichen Problemen beherzt Stellung bezieht“. Jetzt stellt pro art z.B. den Aquarellisten Johann Lazarus (Jg.'34) aus, der erkannt hat, daß Faschismus und Mann zusammenhängen. Ergo implantiert er Hakenkreuze in idyllische Landschaften oder verknüpft sie mit Bildern männlicher Sexualität. „Mann's Land“ läuft bis zum 14.1.92 (Arberger Str.8).

Kunst im Büro der Steuerberatung, der Pädagogin, der Rechtsberatung: Das ist „Kunst am Arbeitsplatz“, eine Aktion der Angestelltenkammer Bremen Nord in Vegesack. Von März bis Dezember konfrontierte man die KollegInnen mit „Gegenwartskunst ohne Wenn und Aber“. Einziges „Wenn“: Aus Bremen Nord mußte die Kunst kommen. Die Angestelltenkammer bedankt sich bei den beteiligten KünstlerInnen Ulla Deetz, Brigitte Heptner, Manfred Hinken, Peter Krüger, Norbert Schwontkowski, Wolfgang Weber und Wilhelm Wiki (Idee) mit einem attraktiven Katalog. Pädagogin Johanna Bargsen im Vorwort: Für die Beschäftigten sei es jetzt „undenkbar, daß die früheren Poster oder sonstigen Bildnisse ihre alten Plätz wieder einnehmen.“ Ein Sieg der seriösen Kunst auf ganzer Linie! (Ausgewählte Bilder sind in der Angestelltenkammer, Achterrut 4, zu besichtigen.)

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