Sind Weihnachtsmann und Teufel dieselbe Person?

■ Aus der Geschichte der Asen, nach der Familiensaga des finnischen Historikers Ior Bock

In der Heidenzeit, bevor die Religionen in der Geschichte auftauchen, stellt der Weihnachtsmann den Allvater für die Menschen auf dem Planeten dar. Dies bezieht sich auf die voreiszeitliche Kultur, die auf der gesamten Erde existierte, und umfaßt die nacheiszeitliche Phase dieser Welt besonders in Finnland bis zum Jahre 1050, wo diese Kultur durch die nordischen Kreuzzüge zerstört wurde.

Allvater ist hier wörtlich zu nehmen und bedeutet, daß von seiner Person ein Fünf-Klassen-System ausging, bei dem jede Klasse in männlicher Linie von der darüberliegenden abstammte.

Der Weihnachtsmann, die Figur, die verantwortlich dafür war, hatte als Bringer der Natur eine rein positive Bedeutung: Von seinem Sperma wurden alle Menschen geboren.

Er selbst ist das Haupt einer Familie, die aus mindestens 12 Söhnen und 7 Töchtern besteht. Der erste Sohn ist in Finnland der König und die erste Tochter die Königin. Sie repräsentieren den Mond, während ihr Vater, Ukko, die Sonne darstellt. Wenn der 12. Sohn 27 Jahre alt ist, übernimmt er die Position seines Vaters und wird zum Kindermacher, während Ukko, der Alte, sich zurückzieht.

In der Heidenzeit gibt es keine Heirat. Erst mit Eintritt der Religionen in die Geschichte wählen die Frauen nicht mehr die Männer aus, von denen sie Kinder bekommen wollen, sondern erschaffen Familien in monogamen Verhältnissen. Bei Einführung dieser neuen Praktik werden die alten Figuren, Bräuche und Sitten verteufelt — Necklas gerät zur Unperson. Auf englisch heißt diese Person jetzt »De-vil« (the wheel) — das Rad.

Selbiges rollte eben aus vom Weihnachtsmann, demjenigen, der vordem dafür sorgte, das Rad des Lebens in Bewegung zu halten. In Umkehrung seiner Qualitäten gerät er zum Teufel — nicht mehr akzeptabel für das neue Informations- und Glaubenssystem, das ihn mehr und mehr mit negativen Assoziationen belegt. In Finnland geht er ursprünglich mit Ziegenböcken umher, was der Kirche bei der Verteufelungsaktion sehr zupaß kommt: Der Teufel, ein Mensch mit Ziegenfuß und Hörnern. Diese Figur kennen wir in der griechischen Mythologie als Pan. Bei den Römern heißt er Boccus, später Baccus. Der Bock erscheint in allen Kulturen rund um den Erdball. Seine Funktion als männlicher Fruchtbarkeitsträger verliert er mit dem Fortgang der Geschichte. Nur seinen Trieb läßt man ihm.

König und Königin, die Mondkinder, kommen nach den Kreuzzügen ebenfalls unter die Räder: aus dem Mond (the moon) wird De-mon, der Dämon der Nacht. Der 12. Sohn, der neue,lichtbringende Erzeuger, bekommt ebenfalls von der Kirche einen Schatten verpaßt und wird zum Lucifer. Über ihn wird schließlich auch das Sonnenlicht verteufelt, das in der Heidenzeit das Größte darstellt, weil man noch keine Vorstellung hat von einem Gott. Zwischen dem 21. und dem 26.Dezember feiert man das Ende der dunklen Jahreszeit, den erneuten Beginn des Weltenrades, wo sich die Frauen die stärksten Männer der Gegend aussuchen (es war niemals anders in der Heidenzeit), die, von denen sie empfangen werden. In Spielen und sportlichen Wettkämpfen werden die potentesten Männer ermittelt. Ein Lichterfest, gleichzeitig eine rauschende Party...

(Diese Geschichte ist uralt und wurde bis 1984 innnerhalb der in Finnland lebenden Bock-Familie über eintausend Jahre aufbewahrt. Erst in den letzten Jahren beginnt man in Skandinavien, diesem real existierenden Mythos als tatsächlich erlebter Geschichte mehr und mehr Aufmerksamkeit zu schenken.) Real Indy