Cuomo verzichtet auf Kandidatur gegen Bush

■ Der Hoffnungsträger der Demokraten tritt nicht an

Albany (afp/taz) — Während sich die ehemalige Supermacht im Osten nun vollends in Auflösung befindet, scheint die Noch-Supermacht im Westen Kontinuität zu garantieren: Dort bleibt nicht nur der Staat bestehen, sondern mit wachsender Wahrscheinlichkeit auch der Präsident. Nachdem der populäre Gouverneur von New York, Mario Cuomo, offiziell auf die Präsidentschaftskandidatur gegen US-Präsident George Bush im November 1992 verzichtet hat, sind die Chancen Bushs auf seine Wiederwahl deutlich gestiegen.

Cuomo hatte am Freitag in Albany erklärt, er werde nicht am Rennen um das höchste Staatsamt teilnehmen, da es ihm nicht gelungen sei, seinen Etatentwurf für New York durch den von den Republikanern beherrschten Senat New Yorks zu bekommen. Er rechnet mit einem Defizit von 4,5 Milliarden Dollar für die kommenden 15 Monate.

Der Gouverneur wurde von Beobachtern lange Zeit als aussichtsreichster Politiker der oppositionellen Demokraten angesehen, dem es am ehesten gelingen könnte, Bush bei den Präsidentschaftswahlen zu schlagen. Der Amtsinhaber im Weißen Haus ist damit bis auf weiteres mit jenen sechs demokratischen Präsidentschaftskandidaten konfrontiert, die seit Wochen redlich, aber ohne größeren Erfolg um ein eigenes Profil kämpfen. anb