Ski-Liegestuhl für die Piste

■ Bremer Nachwuchsunternehmer entwickelte originelles Sonnenmöbel und gewann einen Preis

Der Aufstieg bis zur Hütte war geschafft. Er pflanzte seine Bretter senkrecht in den Schnee, verschraubte die Skistöcke quer oben und unten und bespannte sie mit einem Stück Segeltuch aus seiner Hosentasche. Tief durchatmend ließ er sich in den bequemen Liegestuhl sinken und genoß die strahlende Höhensonne über verschneiten Bergen.

Sie glauben, das gibt es nicht? Gibt es doch! Ein junger Bremer hat den Ski-Liegestuhl erfunden. Kurz vor Weihnachten wurde ihm dafür der erste Preis im Bundeswettbewerb „Unternehmerisches Handeln“ verliehen. 10.000 Mark Prämie und einen Existenzgründerzuschuß von 20.000 Mark konnte der 22jährige Bremer Hans-Jürgen Schreiber aus der Hand von Wissenschaftsminister Rainer Ortleb mit nach Hause nehmen.

Der Bundesverband Junger Unternehmer (BJU) und das Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft hatten den angehenden Groß- und Außenhandelskaufmann aus 350 Bewerbungen ausgewählt.

Hans-Jürgen Schreiber läuft selbst gern Ski. Der Wunsch nach einer Verschnaufpause mitten auf der Piste brachte ihn auf die Idee mit dem Liegestuhl zum Mitnehmen. In Sekundenschnelle kann Schreiber aus dem Skigerät, einem 50 mal 110 Zentimeter großen Tuch und einer kleinen Trägerkonstruktion aus Stoff, das Ruhemöbel zusammenbauen. Er hat bereits in Eigeninitiative 189 Liegestühle produzieren lassen. Damit ihm keiner die findige Idee klauen kann, hat er den Ski-Liegestuhl im Gebrauchsmusterschutz eintragen lassen und ein europäisches Patent angemeldet.

Wie Schreiber ist auch die Jury des Wettbewerbs davon überzeugt, daß er unter den Wintersportlern einen Markt für sein Produkt findet. Mit Hilfe des Preisgeldes will er jetzt voll in Produktion und Vermarktung seiner Erfindung einsteigen.

asp