Erfolg! Weltklasse!

■ Bilanz der Agentur zum Bremer Musikfest 91

„Das Musikfest Bremen war ein voller Erfolg!“ findet die zuständige Marketing-Agentur Albers & Pölking-Eiken, nachdem sie jetzt Zahlen, Statistiken und Presseberichte ausgewertet und bilanziert hat. Zum zweiten Mal in zwei Jahren gab es im Herbst 91 das Musikfest: eine ansehliche Reihe klassischer Konzerte mit bundesweit und international renommierten KünstlerInnen, dazu Vorträge und Debatten. Das Vorgänger-Fest war 1989 wegen hoher Kosten und allzu aufwendigem Begleitprogramm umstritten gewesen.

Aus den 89er Fehlern, so die Agentur, habe man dieses Mal gelernt. Nicht mehr vier Wochen lang, sondern geballte 10 Tage gab es klassische Konzerte. Die Grundfinanzierung brachten die Senats-Ressorts Bildung, Wissenschaft und Kunst (300.000,-) und Wirtschaft (350.000,-) auf; eine zusätzliche knappe Million läpperte sich je zur Hälfte durch die Eintrittsgelder und durch Zuwendungen bremischer Firmen zusammen. Ausverkauft waren sechs von zehn Konzerten, die Auslastung der 8.665 Plätze lag bei 88 Prozent. 75 Prozent der Karten wurden dabei auch tatsächlich verkauft, zu einem Preis von durchschnittlich 44 Mark. Daß in Bremen „zu vernünftigen Preisen ein klassisches Konzertprogramm der Weltklasse geboten“ wurde, betont die Agentur gern. Daß fast zeitgleich und ziemlich unkoordiniert im selben Herbst das Musikfest, die Internationale Herbstakademie für klassische Musik und die Internationalen Trompetertage stattfanden, von den Theater- und Tanzherbsten ganz zu schweigen, kommt in der Presse-Bilanz nicht vor. Da liegt noch Verbesserungspotential. S.P.