Krause will Transrapid

■ Im Jahr 2.000 mit 500 Stundenkilometern von Berlin über Parchim nach Hamburg?/ Umweltschützer protestieren

Bonn. Bundesverkehrsminister Günther Krause (CDU) hat die Einsatzfähigkeit des Magnetbahnsystems Transrapid und den Bau einer Strecke von Hamburg nach Berlin bis zum Jahr 2000 in Aussicht gestellt. Der erste Zug könne dort in acht Jahren fahren, sagte Krause der 'Bild‘- Zeitung von heute. Am 9. Januar soll in Bonn ein bis jetzt unveröffentlichter Bericht von Sachverständigen zur Einsatzreife des Transrapid vorgestellt werden. Einzelheiten daraus sind bis jetzt nicht genannt worden. Es hieß lediglich, daß der Bericht die Einsatzfähigkeit prinzipiell nicht in Frage stelle. Er verweise aber auch auf Schwachstellen bei einzelnen Materialien. Ob er auch die Serienreife des Systems uneingeschränkt erklärt, also eine Verwendung im Alltagsgebrauch und nicht nur unter Versuchsbedingungen wie auf der Teststrecke im Emsland, wurde bisher bezweifelt.

Um eine Magnetbahnstrecke im Inland, die nicht nur Test-, sondern auch Beförderungszwecken dient, wird seit Jahren gestritten. Die Strecke Berlin — Hamburg ist in der Diskussion, weil Krause einen Zentralflughafen für Hamburg und Berlin in Parchim südöstlich von Schwerin befürwortet, für den die Magnetbahn Zubringerfunktionen erfüllen könnte. Dieser Standort ist allerdings noch strittig. Kritiker werfen dem Magnetbahnsystem, das bisher knapp zwei Milliarden Mark an Subventionen gekostet hat, mangelnde Verbindungsmöglichkeiten mit dem bestehenden Rad-Schiene-System vor. Die Berliner Grünen hatten sich wiederholt dagegen ausgesprochen. Befürworter verweisen vor allem auf den preisgünstigeren Trassenbau und die hohe Geschwindigkeit von rund 500 Stundenkilometer und mahnen wegen Konkurrenzentwicklungen in Japan zur Eile. taz/ap