Bonn prüft höhere Brenner-Maut für Lkw ohne Lärmdämmung

Bonn (dpa) — Im Bundesverkehrsministerium wird die zu Jahresbeginn erfolgte drastische Erhöhung der Maut-Gebühren auf der Brenner- Autobahn für Brummis ohne Lärmminderung geprüft. Dies erklärte ein Sprecher gestern, nachdem der Bundesverband des Deutschen Güterfernverkehrs (BDF) dies als „unfairen Tiefschlag“ der österreichischen Regierung kritisierte. Es soll unter anderem gesprüft werden, ob die Erhöhung im Einklang mit dem im Herbst abgeschlossenen Abkommen über die Neuregelung des Alpentransits steht. Die Brenner-Autobahn AG erhöhte die Maut für nicht lärmgeminderte Lkw ohne Vorankündigung um 30 Prozent. Diese beträgt pro Einzelfahrt umgerechnet 140 Deutsche Mark. Leisere Lastwagen zahlen dagegen beim Passieren des wichtigen Nord-Süd-Passes weiterhin nur 110 Mark. Im Gegensatz zu den lauteren Fahrzeugen können sie auch spezielle Rabatte, wie den 100-Fahrtenblock, in Anspruch nehmen. Allerdings wurde dieser Fahrtenblock ebenfalls um mehr als zehn Prozent teurer. Ähnlich wie das deutsche Güterverkehrsgewerbe verurteilte der wirtschafts- und verkehrspolitische Sprecher der CSU- Landesgruppe im Bundestag, Ernst Hinsken, das Vorgehen der Österreicher als „modernes Raubrittertum“.