Siemens produziert wieder Uran

Hanau (dpa) — Im Hanauer Siemens-Brennelementewerk sind am Sonntag die Vorbereitungen zur Wiederaufnahme der Uranverarbeitung abgeschlossen worden. Wie Werksleiter Jürgen Krellmann mitteilte, sollte gestern die Produktion mit Beginn der Nachtschicht um 22.00 Uhr fortgesetzt werden. Die Uranverarbeitung war am 21. Dezember vom hessischen Umweltministerium wegen einer Sicherheitsüberprüfung der Wasserstoffversorgung gestoppt worden. Lieferschwierigkeiten seien wegen der Stillegung nicht zu erwarten. Über die Feiertage wäre die Produktion ohnehin heruntergefahren worden, so daß die Ausfallzeit nur eineinhalb Tage betrage, sagte Krellmann.

Das hessische Umweltministerium hatte den Betrieb des Wasserstoffsystems bei der Uranverarbeitung unter Auflagen gestattet. Dazu gehört das Sichern und Verplomben von Armaturen. Außerdem muß die Druckprüfung im Abstand von drei Monaten wiederholt werden. Die vor sechs Monaten vom hessischen Umweltministerium verfügte Stillegung der Plutoniumverarbeitung, wo Brennstäbe aus Uran und Plutonium hergestellt werden, besteht unterdessen weiter. Diese Maßnahme soll Thema eines für den 14. Januar vereinbarten bundesaufsichtlichen Gesprächs zwischen Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU) und seinem hessischen Kollegen Joschka Fischer (Grüne) sein. Um den Produktionsausfall in der Plutoniumverarbeitung auszugleichen, wurden in der Uranverarbeitung seit Monaten Sonderschichten gefahren.