Mammutprozeß

■ Verfahren gegen mutmaßliche Diebesbande

Berlin. Mit der Verlesung der Anklageschrift hat am Dienstag vor dem Berliner Landgericht ein Mammutverfahren gegen eine Gruppe jugoslawischer Staatsangehöriger begonnen, die der Bildung einer kriminellen Vereinigung beschuldigt werden. Auf knapp 300 Seiten wirft die Staatsanwaltschaft zehn Männern 33 Einbrüche in Wohnungen und Villen »besserer« Berliner Außenbezirke vor. Der Schaden wird auf rund 300.000 Mark beziffert. 1988 sollen die Angeklagten in Belgrad eine Bande gegründet haben, die sich darauf spezialisierte, im Ausland Einbrüche zu begehen. Der mutmaßliche Boß dieser Gruppe sowie seine »rechte Hand« wurden in Belgien festgenommen und später an die Bundesrepublik ausgeliefert. Das Gericht gab einem Antrag der Verteidigung statt, einen der Männer auf seine Verhandlungsfähigkeit untersuchen zu lassen. In dem bis Ende April vorgesehenen Verfahren sollen mehr als 100 Zeugen, darunter viele Sachverständige, gehört werden. dpa