Weniger Grünzeug!

■ Nitrat: Kohl und Salat sind im Winter mit Vorsicht zu genießen

Auch wenn nach den schweren Weihnachtsbraten die Lust auf kalorienarmes Grünzeug kommt, vor Kopfsalat sei gewarnt. Für eine Rohkostdiät sind die Blätter nicht geeignet: Kopfsalat gehört zu den nitratreichsten Gemüsesorten.

Das Salz selbst ist ein ein natürlicher Bestandteil von pflanzlichen Lebensmitteln, kann sich aber im menschlichen Körper zu Nitrit umwandeln, das den Sauerstofftransport des Blutes behindert. Und die Nitrosamine wiederum, die sich aus Nitrit und Eiweiß beim Kochen oder nach dem Verzehr im Magen bilden, gelten als stark krebserregend.

Die Hamburger Gesundheitsbehörde hat Ende Dezember diverse Gemüse überprüft. Das Ergebnis: Der Nitratgehalt lag bei einem Drittel der untersuchten Kopfsalatproben über dem Richtwert des Bundesgesundheitsamtes von 3.000 Milligramm pro Kilo. Nun fordert die Gesundheitsbehörde vom Bund verbindliche Höchstmengen für Nitrat in Lebensmitteln. Eine entsprechende Verordnung sei beim Bundesgesundheitsministerium in Vorbereitung und soll noch dieses Jahr verabschiedet werden.

Nicht nur Kopfsalat ist nitratverdächtig. Auch Feldsalat, Rote Beete, Rettich und Spinat können hoch belastet sein, vor allem, wenn sie jetzt in den lichtarmen Wintermonaten in Gewächshäusern gezogen werden. Die Nitratzufuhr läßt sich drosseln, wenn man diese Gemüse nur in der Freilandsaison ißt, also im Frühjahr und Sommer.

Überhaupt kein nitratreiches Frischgemüse sollten Kleinkinder unter sechs Monaten bekommen, denn bei ihnen kann zuviel Nitrit die lebensgefährliche Blausucht hervorrufen. Auch Erwachsene sollten Maß halten. Trotzalledem muß man in den Wintermonaten nicht völlig auf Frischgemüse verzichten. Das Grünzeug sollte nicht länger als zwei Tage und immer im Kühlschrank aufbewahrt werden. Auch das Kochwasser sollte man wegschütten, und nicht für Suppen oder Saucen nehmen und warm zubereitetes Gemüse nicht nochmal aufwärmen. Besonders gefährlich ist Wiedererhitzen von mit Käse überbackenem Spinat.

Nitratarme Gemüsealternativen sind zum Beispiel Spargel, Kohl, Gurken, Tomaten, Paprika, Porree, Hülsenfrüchte und Möhren. Vera Stadie