Zum Star getreten

■ Bruno Risi, frischrasierter Radprofi, übers Fahren und Drumrum

Radfahrer brauchen Massage!

Risi auch.Foto: Tristan Vankann

Wie ein Komet ist der 23jährige Schweizer Bruno Risi in sein erstes Jahr als Radprofi gestartet. Am Samstag abend hat er zusammen mit seinem Partner Kurt Betschart die große 200-Runden- Jagd gewonnen; Experten schätzen, daß er in zwei Jahren die „Nummer 1“ sein wird.

taz: Wie fühlen Sie sich unter den neuen Kollegen?

Bruno Risi: Ich finde mich eigentlich gut zurecht. Ich glaube, die großen Fahrer mit großen Namen haben uns jetzt auch akzeptiert und lassen uns in Ruhe — sie fahren nicht immer nur auf uns.

Wieso fahren sich die Radler bei dem rasanten Gewühle nicht permanent über den Haufen?

Das ist Training und Routine. Hier sind alles Profis, die wissen, was auf dem Spiel steht. Wenn einer fällt und ausscheidet, dann kann er nicht mehr arbeiten und verdient weniger.

Gibt–s bestimmte Regeln, wer wann wie ausweichen muß? Wie rechts vor links?

Ja, die gibt es. Es sind zwar ungeschriebene Regeln... Man muß einfach schauen, wo ist mein Partner. Der hinten Fahrende weiß genau: Die Nr. 11 zum Beispiel löst jetzt ab und geht runter auf die Bahn, dann weicht der nach oben aus.

Wird denn dieses ewige Im-Kreis- Fahren nicht irgendwann langweilig?

Nein, es macht Spaß. Es sind verschiedenartige Rennen, es ist immer was los, das Publikum ist sehr gut hier, viel Stimmung, gute Show...

Welches der Rennen hier fahren Sie am liebsten?

Die großen Jagden, weil man da wirklich bis aufs letzte gefordert wird. Und mit den besten Sechs- Tage-Fahrern der Welt mitzufahren und sich mit denen zu messen macht schon sehr viel Spaß.

Alle Radfahrer hier haben rasierte Beine. Warum?

Das hat zwei Gründe. Erstens für das Auge: Das sieht sicher blöd aus, wenn da ein Radfahrer kommt und behaart ist wie ein Affe. Zweitens wegen Verletzungen: Wenn man stürzt, gibt es weniger Infektionen, wenn man keine Haare hat. Es muß auch nicht jeden Tag rasiert werde, sondern so ein- bis zweimal in der Woche.

Gehen Sie auch extra unter's Solarium?

Ja, auch zum Relaxen. Und wenn man auch nachher etwas Farbe hat... sieht auch gut aus, das ist klar. Fragen: skai