Anti-Rassismus-Tag

■ Breites Themenangebot / Wenig Engagement

An der politisch erschlafften Bremer Uni passiert etwas: Ein Tag gegen Rassismus wurde von einer Vollversammlung im November beschlossen. Ein durchaus realistischer Beschluß, mehr ist wohl zur Zeit nicht drin. Das zeigte sich auch für die studentische Vorbereitungsgruppe. Die erhoffte Mitarbeit der Fachschaften blieb weitgehend aus, und für selbstorganisierte Veranstaltungen fanden sich fast keine StudentInnen. So entstand nach zwei Monaten Vorbereitung ein Programm, das dominiert wird von HochschullehrerInnen-Veranstaltungen. Thematisch breit wird der Rassismus angegangen. Erklärungsansätze für die Ursachen, gegenwärtige Ausprägungen, Berichte von Betroffenen und hoffentlich einige Ideen zur Überwindung des Rassismus warten morgen ab 10 Uhr auf Auseinandersetzung. Im NW 2-Gebäude geht es um Zusammenhänge von Biologie und Rassismus in Zeiten einer immer schwieriger zu kontrollierenden Gentechnik und einer neu entflammten Euthanasie-Debatte. Aber auch gängigere Themen zur Jugendkultur oder zu pädagogischen und psychologischen Hintergründen sind vertreten. Ein Ausschnitt aus dem Programm: Ein Videofilm um 12 Uhr zeigt Möglichkeiten von Asyl in Kirchen für von Abschiebung Bedrohte auf. Um 16 Uhr berichtet ein Betroffener aus Sri Lanka uner dem Titel „Der Terror im Nacken“ über seine Erfahrungen. Bei einem Teach-In um 17 Uhr wollen Bremer ProfessorInnen über die Gewalt gegen Fremde diskutieren. Ein kommentiertes Programm mit allen Veranstaltungen, Räumen und Uhrzeiten ist u.a. auf der AStA-Etage erhältlich. clö