■ ARGENTINIEN: Mütter gegen Entschädigung
Buenos Aires (dpa) — Die von der argentinischen Regierung beschlossene finanzielle Entschädigung für Opfer der Militärdiktatur haben die „Mütter des Mai-Platzes“ scharf kritisiert. Ein entsprechendes Gesetz war in der vergangenen Woche in Kraft getreten. „Kein Geld kann die Folter, den Tod, das gewaltsame Verschwinden von Personen, die Entführung von Kindern, die Zerstörung und den Staatsterrorismus wiedergutmachen“, hieß es in einer Freitag in Buenos Aires verbreiteten Erklärung der Menschenrechtsorganisation. Nach Angaben einer nach Ende der Diktatur eingesetzten Kommission sind zwischen 1976 und 1983 über 8.600 Menschen verhaftet worden, knapp 9.000 „verschwanden“ einfach. Menschenrechtsgruppen sprechen dagegen von rund 30.000 Vermißten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen