Diepgens Olympia-Chef

Berlin (taz) — Das olympische Doppel Diepgen/Daume macht ernst: Berlins Olympiabewerbung, so haben der regierende Bürgermeister und der mächtige NOK-Chef beschlossen, soll endlich das ersehnte positive Profil bekommen. Dazu braucht man einen Mann, der spurt. Und sie fanden ihn: Dr. Axel Nawrocki, neuer Chef der Olympia- GmbH. Zwar ist er nicht gesegnet mit Vorkenntnissen aus der doch recht eigenen Welt der Sport-Funktionäre. Auch bleibt fraglich, ob ausgerechnet ein ehemaliger Treuhand- Manager die Herzen der Ostberliner Bevölkerung für Olympia erwärmen kann. Dafür erfüllt er andere wesentliche Kriterien: Als eingefleischter CDUler horcht er auf Herrn Diepgen. Bei der offiziellen Vorstellung ließ er es zu, daß bei prekären Fragen der Regierende antwortete. Und sprach er wirklich selbst, so sagte er faktisch nichts. Weder Konzept noch Profil waren auszumachen. Immerhin versprach er, daß er sich — für ein Monatsgehalt von 30.000 Mark — zurückhalten will beim Repräsentieren.

Gut Wetter machen für Berlin sollen die Botschafter: Placido Domingo, Franz Beckenbauer, Steffi Graf, Lothar Matthäus, Sergej Bubka, Wilma Rudolph und Mike Boit werden unter der Oberaufsicht von Michael Groß enthemmt werben für Berlin. miß