Beirat gegen Tiefgarage

■ Für Ladenpassage und Abriß der „Katharina“

Dort, wo heute noch die „Katharina“ steht, will die Bremer Landesbank eine Einkaufs-und Büropassage nach Hamburger Vorbild bauen. 10.000 Quadratmeter Verkaufsfläche in 1a-Lage, nochmals 10.000 Quadratmeter für Büros und 600 Parkplätze (unterirdisch auf sechs Ebenen) hat der Architekt Ewald Brune schon einmal vorgedacht.

Nach rund zwei Jahren Bauzeit würde die Attraktivität der Bremer City mit einem Schlag enorm gesteigert, zusätzliche Arbeitsplätze würden geschaffen, Autos verschwänden von der Bildfläche und mittelständische Unternehmen hätten wieder „eine echte Chance“ im Wettbewerb mit den Filialketten, zählte die CDU im Beirat Mitte die Vorteile der Landesbankpassage auf.

Doch die Mehrheitsfraktion aus Grünen und SPD gab sich eher skeptisch gegenüber dem Modell der Landesbank. Mit solch einer gigantischen Tiefgarage würde ein „Automagnet“ unter die Erde gebaut. „An dieser Planung sind 20 Jahre Diskussion um Städtebau und Ökologie vorbeigegangen“, betonte Peter Puppe von den Grünen. Weil diese Planung allen Beschlüssen zur Verkehrsberuhigung der Innenstadt und zum Ausbau des ÖPNV vorbeiginge, lehnte der Beirat diesen unterirdischen Teil des Projekts dann entschieden ab. Dies konnte Planer Brune auch nicht mit dem Argument verhindern, daß eine solche Passage im Stadtzentrum Schüsselkorb und Katharinenstraße verkehrsberuhigen würde. Die Beiräte hielten dem entgegen, daß sich rund um die Zufahrt der Tiefgarage, einen 17 Millionen Mark teuren Tunnel, Rückstaus bis zum Bahnhof bilden werden. „Damit haben Sie recht“, gab Brune zu, dies erfordere jedoch eine politische Entscheidung, die über seine Planung hinausgehe.

Die oberirdischen Teile der Planung nahm der Beirat dagegen zustimmend zur Kenntnis und forderte außerdem den ersatzlosen Abriß der Parkgarage „Katharina“. Zu den Forderungen des Beirates erklärte der Vertreter der Vermögensgesellschaft der Landesbank, Haar, jedoch nur lakonisch: „Dann bleibt die Katharina auf ewige Zeiten.“ Die Landesbank plane entweder das Gesamtprojekt mit den 600 Parkplätzen oder gar nicht. ra