Weiße Flecken auf dem Flächennutzungsplanentwurf

■ Gebiete, für die es kein Konzept gibt oder die umstritten sind, bleiben ausgespart/ Weiß geblieben sind vor allem die Flächen der Alliierten im Westteil der Stadt/ Auch im Osten haben noch viele Gebiete keine genaue Zukunft

»Weiße Flecken« im Flächennutzungsplanentwurf sind die Gegenden, für die es entweder kein Konzept gibt oder die umstritten sind. Im Westteil der Stadt sind vor allem die Flächen der Alliierten im FNP-Entwurf weiß geblieben.

Das sind das Quartier Napoleon in Reinickendorf und die Flughäfen Gatow und Tempelhof. In Tempelhof etwa könnte sich Staatssekretär Branoner von der Stadtentwicklungsverwaltung eine ganze neue Stadt vorstellen, denn ab 1995 geht das Gelände an die Stadt zurück. Auch die Gegend um das Westkreuz und das ICC ist ein weißer Fleck. Hier wird womöglich ein IC-Bahnhof ausgebaut. Das Maifeld, die Oberhavel und der S-Bahn-Knotenpunkt Papestraße blieben ebenfalls weiß.

Im Ostteil Berlins gibt es riesige weiße Flecken zwischen Weißensee und Pankow, wo die jeweils zuständigen Senatsverwaltungen sich entweder Wohnungen oder Gewerbe, oder aber Grün vorstellen können. Auch nördlich von Pankow ist ein kilometerweites weißes Gelände.

Das Gebiet entlang der Oberspree von der Museumsinsel bis zur Rummelsburger ist ein einziger weißer Fleck, denn statt der zahlreichen Industrieflächen könnten dort auch Wohnungen oder Büros stehen. Der Spreebogen blieb weiß, wie auch das Gelände um das Stadion der Weltjugend oder das ehemalige DFF-Gelände in Adlershof. Weiß ist bislang der Flugplatz Johannisthal, auf dessen Standort der Wirtschaftssenator Gewerbe ansiedeln möchte. Und auf einem großen weißen Fleck nahe der Köpenicker Altstadt könnte man eine Wasserstadt bauen, ähnlich der geplanten in Spandau, meint Branoner.

Gebiete, die weniger als drei Hektar groß sind, werden allerdings nicht eigens ausgewiesen. Über die weißen Flecken wird in den nächsten Jahren noch viel gestritten werden. Streit wird es auch um Kleingärten geben, denn von denen wird der ein oder andere — in Ost wie West — noch daran glauben müssen. Zur Wohnfläche werden Kleingärten vor allem da, wo das Gelände schon erschlossen ist, es also Strom-, Gas- und Abwasserleitungen gibt. Allerdings sind Kleingärten im Ostteil der Stadt durch den Einigungsvertrag bis 1994 in ihrem Bestand geschützt.

Auch die Trassen für den Auto- und Eisenbahnverkehr finden sich im FNP wieder: von den beiden »überörtlichen Hauptverkehrsstraßen«, die die Altstadt und die Innenstadt umrunden werden bis zu den vielen geplanten Tunneln unter dem Tiergarten. Die Tunnel im Tiergarten sollen parallel zur Entwicklung des FNP von der Senatsverkehrsverwaltung planfestgestellt werden. Auf die Autobahnverlängerung der Westtangente durch den Tiergarten, die im derzeitigen FNP drin ist, verzichtet die Koalition hingegen — noch. esch