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Analphabetismus rückläufig

Paris (afp) — Die Zahl der erwachsenen Analphabeten, die mit weltweit rund 950 Millionen vor 1990, dem Internationalen Alphabetisierungsjahr, ihren Höhepunkt erreicht hatte, ist dem ersten UNESCO-Welterziehungsbericht zufolge rückläufig.

Der Generaldirektor der UNESCO, Federico Mayor, wertete dies bei der Vorlage des 150 Seiten starken Berichts am Mittwoch in Paris als „eine ermutigende Tendenz“. Während die Gesamtzahl der erwachsenen Analphabeten abnehme, sei dies in gewissen Regionen jedoch nicht der Fall. Der Bericht zitiert insbesondere Afrika südlich der Sahara, die arabischen Staaten sowie Südasien.

Noch frappierender sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Weltweit kann jede dritte Frau, aber nur jeder fünfte Mann weder lesen noch schreiben. In Lateinamerika und der Karibik sind diese Unterschiede aber praktisch verschwunden. Das Wachstum der Bevölkerung der unter 15jährigen in den Entwicklungsländern, sieben von acht Kindern sind unter 15, wirft auch das Problem der unzureichenden Zahl von Lehrern auf. Der Bericht notiert ferner die Entwicklung zur frühen Einschulung. Es gibt jedoch noch immer Regionen, in denen viele Kinder niemals zur Schule gehen. Im übrigen täuschen die Zahlen, denn unter den Schulgängern bleiben viele nicht lange genug, um Lesen und Schreiben zu lernen. In Lateinamerika gehen rund die Hälfte der Kinder vor dem 4. Jahr von der Grundschule ab. Afrika hat, vor Asien und den arabischen Staaten, die größten Anstrengungen zur Entwicklung des Grundschulsystems unternommen.

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