Viel älter als alt

■ Die exotische Tierwelt der Galapagosinseln ist älter, als Wissenschaftler bisher immer vermutet haben

London (dpa/taz) — Die einzigartige Tierwelt der Galapagosinseln hatte vielleicht viel mehr Zeit, sich zu entwickeln, als bisher vermutet. Gingen die Forscher bislang von einem Alter der Inseln von nur drei Millionen Jahren aus, so deuten Forschungen von David M. Christie von der Oregon-State-Universität in Corvallis (USA) darauf hin, daß das Archipel viele Vorgänger hatte. Es sei nur das letzte einer ganzen Reihe von Inselgruppen, die sich im Verlauf der Erdgeschichte gebildet haben und wieder versanken, schreibt der Geologe in der letzten Ausgabe der britischen Zeitschrift 'Nature‘ (Band355, Nr.6357).

Im Gebiet der heute ecuadorianischen Inselgruppe befinde sich ein sogenannter „hot spot“ (heiße Stelle) des Erdmantels. Diese führe in der sich darüber bewegenden Schicht des Ozeanbodens immer wieder zur Bildung vulkanischer Inseln, „ganz so wie eine Nähmaschine, die nacheinander Löcher in den vorbeitransportierten Stoff macht“. Schon seit Charles Darwin, der durch die reiche Entwicklung der Tierwelt auf den Galapagosinseln zu seiner Evolutionstheorie angeregt wurde, hatten die Fachleute über deren verschiedenartige Entwicklung in einem relativ kurzen Zeitraum gerätselt.