Drewermann bleibt widerspenstig

Bonn (dpa/taz) — Der katholische Kirchenkritiker Eugen Drewermann hat sich wieder über die Presse an seinen Paderborner Erzbischof gewandt. Vor Journalisten in Bonn erklärte der Theologe und Psychotherapeut gestern, trotz seiner massiven Auseinandersetzungen mit dem Erzbischof von Paderborn hoffe er auf eine „Reformfähigkeit“ innerhalb seiner Kirche. Allerdings sei das eine „Hoffnung wider besseres Wissen“. Er habe „nicht das Recht zu sagen, die Kirche kann und will sich nicht ändern, solange sie es nicht selbst sagt“, erläuterte der 51jährige Priester, der wegen seiner umstrittenen theologischen Standpunkte vom Paderborner Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt zunächst mit Lehr-, am vergangenen Wochenende auch mit Predigtverbot belegt worden war. Erneut warf er der katholischen Kirche eine „Mischung von Aberglauben und Machterhalt“ vor. Diese Kirche ist nach Drewermanns Überzeugung „nicht das Reich Gottes, wie es Jesus wollte“. Er kündigte an, auch an den kommenden beiden Samstagen in einer Paderborner Schule Messen zu lesen, denen er „Meditationen“ voranstellen will. Als Reaktion des Erzbischofs darauf könne er sich „bald schon“ vorstellen, exkommuniziert zu werden. bg