Mit Lust und Laune zur Leistung

■ Volleyball-Internat: Neues Bremer Konzept für Frühförderung

Links der Weser tut sich etwas im Volleyball. Seit einigen Monaten schon tüfteln Rainer Prahl, Thomas Wiechmann, Norbert Flato und Thomas Lange an einem Konzept für das Bremer Volleyball- Teilzeitinternat (VTI). Vom nächsten Schuljahr an sollen etwa dreißig Jungen und Mädchen der Jahrgänge 1980/81 im Schulzentrum Obervielnad in den Genuß der sportlichen Frühförderung kommen. Das Konzept auf knappem Nenner: Mit Lust und Laune zur Leistung.

Die bereits jetzt in Talentgruppen in der Grundschule ausgewählten Kinder sollen vormittags ganz normalen Schulunterricht erhalten. Dreimal pro Woche stehen dann am Nachmittag Förder unterricht bzw. Hausaufgabenbetreuung und Training auf dem Programm. „Wir haben zwar einen elitären Anspruch, das muß man zugeben, aber wir wollen keine Krüppel erziehen“, sagt Rainer Prahl, 2. Vorsitzender des TuS Arsten und einer der Väter des Konzeptes. Das VTI soll keine Kaderschmiede werden.

Die pädagogische Betreuung übernimmt ein Trainer-Lehrer, der vom Senator für Bildung finanzierte Sportpädagoge Thomas Wiechmann. Beantragt sind vier weitere pädagogische Stellen, denn das das VTI setzt auf Zuwachs. Jedes Schuljahr soll eine Fördergruppe nachwachsen und betreut werden.

Die Talentkurse, die in Zusammenarbeit mit den Grundschulen als AGs laufen, sind in erster Linie auf die allgemeinen motorischen Fähigkeiten der Kinder im Sport ausgelegt. Die Übungsleiter werden von den Vereinen der Volleyball-Spielgemeinschaft (Arsten, BTS, 1875) und dem Bremer Volleyball-Verband finanziert. Erst später im VTI soll gezielt auf Volleyball trainiert werden. „Wir wollen, daß die Kinder Lust und Spaß an der Sache haben“, sagt Sportpädagoge Thomas Wiechmann. Die Talente sollen regelmäßig orthopädisch beobachtet und betreut werden, die sozialen Zusammenhänge der Kinder können weiter bestehen bleiben.

Noch gibt es Finanzierungsprobleme. Der zuständige Schulrat Wilfried Schmädicke erklärte: Wir haben die eine Trainer-Lehrer Stelle, mehr können wir nicht bezahlen.“ Obwohl das Konzept bei der Behörde auf geneigte Ohren stößt, werden die zusätzlich geforderten vier weiteren Stellen nicht aus dem Haus des Bildungssenators bezahlt.

Auch der Leiter des Sportamtes, Reinhard Hoffmann, hält sich mit Finanzierungsversprechen zurück. „Das Modell ist gut, aber für uns nicht finanzierbar. Das Teilzeit-Internat sollte sich um Sponsoren kümmern.“ mad