Polit-Pfarrer

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den Pfeifenraucher

Heinrich Albertz wird heute 77 Jahre alt. Der Theologe und SPD-Politiker aus Breslau wurde unter dem NS-Regime als Pfarrer der Bekennenden Kirche mehrmals verhaftet. 1948 wurde Albertz Minister in Niedersachsen, 1955 ging er nach Berlin und wurde 1961 Innensenator. Nach Willy Brandt wurde er dann Regierender Bürgermeister Berlins. Am 26. Septemer 1967 erklärte er aber als Konsequenz der Erschießung Benno Ohnesorgs seinen Rücktritt. Wegen der schweren Unruhen nach dem Dutschke- Attentat geriet der frühere APO-Gegner Albertz in immer schärfere Gegensätze zur Berliner SPD-Parteileitung und legte ein SPD-Amt nach dem anderen nieder. Als die „Gruppe 2.Juni“ den Berliner CDU-Vorsitzenden Lorenz entführte und die Entlassung von fünf verhafteten Terroristen forderte, flog Albertz als Sicherheit mit den Häftlingen in den Jemen. Er engagierte sich in der Friedensbewegung, plädierte für eine Hausbesetzer-Amnestie, verhandelte mit hungerstreikenden RAF-Häftlingen. Heute lebt er als Publizist zurückgezogen in Bremen. taz