TU-Fachbereiche über Strukturreform gespalten

Charlottenburg. Das Präsidium der Technischen Universität (TU) ist der Ansicht, daß »umgehend« die Verbesserung von Lehre und Studium begonnen werden sollte. So resümierte der zweite Vizepräsident Ulrich Steinmüller gestern die »Hochschultage« zur geplanten Strukturreform an der TU, die letzte Woche stattgefunden haben.

Steinmüller hob in der Sitzung des Akademischen Senates (AS) die positiven Aspekte der Hochschultage hervor. Die TU habe in einer »hochkontroversen Situation« eine »Gesprächs- und Diskussionskultur bewiesen«, auf die sie bauen könne. Steinmüller bat, daran zu denken, daß es in der Reformdebatte an der TU mehr Konsenspunkte gebe, als es den Anschein habe.

Einigkeit, so Steinmüller, habe darin bestanden, daß zunächst die Studiengänge und die Bedingungen der Lehre zu verbessern seien. Im Zusammenhang einer Neuorganisation der Universität wies er außerdem darauf hin, daß für den Generationswechsel unter den Professoren ein »zukunftsweisendes Verfahren« zu suchen sei. Die »anstehenden Verteilungskämpfe« um die gekürzten Mittel sollten in Bahnen gelenkt werden, die eine weitere Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen der Technischen Universität möglich machten.

Die Fachbereiche äußerten sich in ihren Beschlüssen, die sie unmittelbar vor den Hochschultagen in der vergangenen Woche gefaßt hatten, gespalten zur Strukturreform. Sieben Fachbereiche beschlossen, daß die TU so bleiben solle, wie sie ist: aufgeteilt in 21 Fachbereiche. Ebenso viele Fachbereichsräte votierten für den Vorschlag, den die Dekane vorgelegt hatten. Das von Gerd Schmidt-Eichstaedt stammende Papier sieht vor, »Planungskommissionen« einzurichten. Diese sollten binnen eines halben Jahres Vorschläge unterbreiten, wie die Fächergrenzen an der Technischen Universität neu gezogen werden könnten. Eine Diskussion über die Hochschultage auf Antrag von Professor Wolfgang Muschik am Ende der Sitzung des AS führte jedoch zu keinen konkreten Ergebnissen. cif