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„Genau das, was du brauchst“

Berlin (taz) — Wirklich schöne Melodien, die der Kleine allabendlich mitsummt oder -singt. Die Kinder lernen schnell, und als Ohrwurm sind die Werbespot- Liedchen bis in die Nacht und darüber hinaus wirksam.

Die Werbewirtschaft hat eine neue Zielgruppe ausgemacht: die Kinder. Da Eltern, so die Konsumforscher, zunehmend das kaufen, was die Kinder sich wünschen, werden die Kleinen jetzt direkt angesprochen. Nach Angaben der Verbraucher Initiative verbringen mehr als 500.000 Kinder zwischen sechs und dreizehn Jahren den Sonntagmorgen vor einem der privaten Kabelkanäle. Auf ihrer Tagung zum Thema „Umwelt, Jugendliche, Kinder, Konsum“ am letzten Wochenende in Bonn machte die VI darauf aufmerksam, daß Kinder unter acht Jahren den Verführungskünsten der Werbespezialisten hilflos ausgeliefert sind. Sie seien geistig noch nicht in der Lage, den Unterschied zwischen Spots und Kinderstunde zu erkennen, zumal erstere „immer subtiler und für Kinder unterhaltsam gestaltet werden. Mit schädlichen Folgen“, meint die VI. Die Gier der Hersteller kennt keine Grenzen. Schokolade wird locker als „wertvoller Beitrag zur Ernährung der Kinder“ angepriesen, Zuckerbomben wegen popliger Vitaminanreicherungen als „genau das, was du brauchst“ offeriert. In fast 1.600 Werbespots — vor allem Zuckerwerk, Limonade und Fast-Food — wirkten Kinder außerdem selbst mit. Die Verbraucher Initiative setzt sich nun für ein Verbot zumindest jener Werbesendungen ein, „die den Kauf eines Produktes als Ersatz für persönliche Zuwendung oder als Belohnung guter Taten darstellt“. -pa-

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