Mehr Studenten, weniger Anfänger

Berlin. Die Zahl der Studenten in West-Berlin ist im Wintersemester 1991/92 gegenüber dem Vorjahr erneut um 8,2 Prozent gestiegen, die Zahl der Studienanfänger jedoch im gleichen Zeitraum um 5,7 Prozent zurückgegangen. Diese Rechnung machte gestern Wissenschaftssenator Manfred Erhardt den Berliner Hochschulen auf, die über eine permanente Überlastung durch zu große Studentenzahlen klagen. »Die rechnerische Überlast der Hochschulen beruht zu einem großen Teil auf der Verlängerung der Studienzeiten und auf einem häufigen Fachrichtungswechsel der Studenten«, erklärte Erhardt.

Als Alarmzeichen wertete er die relativ geringe Erfolgsquote von etwa 60 Prozent im Fachhochschulbereich und von etwas über 40 Prozent bei den Universitäten. Erfolgsquote bedeutet, daß nur 60 beziehungsweise 40 Prozent der Erstsemester nach sechs (Universität) beziehungsweise vier Jahren (Fachhochschulen) das Studium erfolgreich abschließen. Die Intensität der Betreuung der Studenten und die Qualität der Lehre müsse dringend verbessert werden, meinte der Wissenschaftssenator. Beklagenswert sei auch, daß sich von den fast 100.000 Studenten an Technischer und Freier Universität über 26.000 im 13. oder einem höheren Fachsemester befänden. dpa