Hilferuf aus Birma

■ Militärregime läßt Dörfer bombardieren

Bangkok (dpa/afp) — In ihrem Kampf um Autonomie gegen das birmesische Militärregime hat die Volksgruppe der Karen einen Hilfsappell an die internationale Gemeinschaft gerichtet. Das Militär bombardiere Dörfer und töte unschuldige Zivilisten, heißt es in einer am Donnerstag in der thailändischen Hauptstadt Bangkok verbreiteten Erklärung der Nationalen Union der Karen (KNU). Das Militär hat seine Angriffe auf die Stellungen der Karen an der thailändischen Grenze in den vergangenen Wochen verstärkt. Als letzte Hochburg der Karen gilt die Stadt Mannerplaw. Dorthin sind nach der Zerschlagung der Demokratiebewegung 1988 auch viele Mönche und Studenten geflüchtet.

In den Lagern in Bangladesch, in die sich Zehntausende moslemischer Flüchtlinge aus Birma gerettet haben, drohen ihnen jetzt Seuchen. 80 Prozent der Menschen dort leiden an Unterernährung, 30 Prozent an Darmkrankheiten, 15 Prozent an Malaria und 25 Prozent an Hautkrankheiten.