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Bahnplanung gen Osten vergessen

■ Verkehrssenator Haase soll bei der Eisenbahnplanung den Verkehr in die ehemaligen Ostblockländer vernachlässigt haben

Kreuzberg. Verkehrssenator Herwig Haase (CDU) soll den Eisenbahnverkehr in die ehemaligen Ostblockländer nicht genügend berücksichtigt haben. Dies warf die Bürgerinitiative Westtangente auf der dritten Sitzung der Verkehrswerkstatt dem Senator vor. Wie Bernd Breitkopf von der Initiative der taz erklärte, seien aus ihrem Konzept alle Verbindungen in Richtung Osten gestrichen worden.

Roland Neumann von der Planergemeinschaft, die am Gutachten für die Verkehrsverwaltung beteiligt war, bestätigte Breitkopfs Behauptung. Um die einzelnen Verkehrskonzepte, die von verschiedenen Institutionen vorgeschlagen worden waren, miteinander vergleichen zu können, habe man als Basis ein einheitliches Netz vorgeben müssen. Dabei habe die ICE-Verbindung Berlin—Stendal—Hannover z.B. eine hohe Priorität erhalten. Die Netzvorgabe sei logisch und in sich richtig. Man könne sich dennoch darüber streiten, ob die Vorgabe sinnvoll sei. Das Ringkonzept der BI Westtangente hätte auf Grund der Vorgaben jedenfalls »hinten runterfallen« müssen. Staatssekretär Ingo Schmitt (CDU) wollte gestern gegenüber der taz keine Stellungnahme zu den Vorgaben abgeben. Verkehrssenator Haase wertete es auf der von ihm initiierten Verkehrswerkstatt als einen Erfolg, daß er in Bonn eine Einigung über den Nord- Süd-Tunnel durchsetzen konnte. Der geplante Eisenbahntunnel unter dem Tiergarten werde in dem planerischen Wettbewerb zum Regierungsviertel berücksichtigt. Einen Dissenz gebe es mit dem Bundesverkehrsminister aber immer noch um die Trassenführung. Damit die Bauarbeiten am Spreebogen nicht in Verzug kommen, will Bonn eine alternative Führung vom Gleisdreieck unter dem Anhalter Bahnhof, der Friedrichstraße bis zum Bahnhof Gesundbrunnen. Ural Kalender, Haases Chefplaner, sagte, daß diese Trasse bereits untersucht und als untauglich befunden worden sei. Auch ein zweiter Tunnel in Ost-West-Richtung ist nicht vom Tisch. Ein Gutachten solle klären, ob eine unterirdische Strecke parallel zur Stadtbahn, zwischen Lehrter Bahnhof und Hauptbahnhof, möglich und sinnvoll sei, kündigte Haase an. diak

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