Lässig mangels Widerstand

■ Klares 21:9 der Handball-Frauen vom TSV Hastedt gegen den Tabellenletzen Schwedt

So um die 38. Minute kam der erste schüchterne Sprechchor von den Rängen: Die bei Heimspielen nie um Beifall verlegenen Hastedter Fans des Frauenhandballs hatten am Samstag eine ruhige und nervenschonende Schicht am Jacobsberg. Sicher, lässig und umso weniger überragend besiegte der HTSV die Frauen aus Schwedt mit 21:9 (12:5).

Nach zehn Minuten führten die Hastedterinnen mit 7:0, mehr wegen der Schwedter Schwächen als aus eigener Leistung. Denn bei Hastedt leistete nur die Abwehr ihr ordentliches Pensum, im Sturm war wenig Biß und wenig Kampf: Die meisten Hastedter Tore fielen aus der zweiten Reihe oder durch Konter. Am Kreis blieben die Frauen vom Jacobsberg ein wenig zurückhaltend. Viele schnelle Gegenstöße fanden zudem an der Filzauslage über dem Tor von Schwedt ihr trauriges Ende, und so mancher Treffer dürfte hier am Ende der Saison vermißt werden, wenn addiert wird und die Aufstiegsrunde verdient sein will.

„Das war nicht so doll“, resümierte dann auch Trainer Jörn Franke, aber weil es zwei Punkte auf dem Plus-Konto gab, war er nicht weiter besorgt: Gegen so einen Gegner läßt sich nur schwer motivieren. Schwedt hatte bis zu diesem Tag noch nicht einen Punkt gewonnen.

Wer die Frauen aus dem Osten spielen sah, wußte auch, warum. Schwedt hatte nicht nur keinen Sturm und nur eine halbwegs seriöse Abwehr, Schwedt hatte offensichtlich auch gravierende

Gleich 13 Siebenmeter: „Der Schiri hat 'ne neue Pfeife!“

Fangprobleme. Die Pässe wurden schon am Rückraum von den Hastedterinnen abgefangen und mit schnellen Kontern in Tore verwandelt. Zahlreiche Sieben-Meter durchpflügten zudem den Spielfluß, insgesamt neun für Hastedt, vier für Schwedt. Kommentar einer Zuschauerin: „Der Schiri hat –ne neue Pfeife.“

Trotz mäßiger Leistung peilt Hastedt weiter die Aufstiegsrunde an. „Zehn Punkte aus den nächsten sechs Spielen“ wünscht sich Trainer Franke. Das Team steht jetzt weiter an zweiter Stelle der 2. Bundesliga, mit 23:3 Punkten vor Kiel und Brandenburg, Gegner Schwedt verteidigte erfolgreich das Tabellenende.

Wenn das hohe Ziel Aufstiegsrunde erreicht ist, fangen die Schwierigkeiten für Hastedt erst an. „Wir brauchen drei, vier neue Spielerinnen“, sagt Franke. „Der erste Anzug ist zwar gut, aber was dahinter kommt...“ Das ist alles eine Frage von Geld, und das hat Hastedt nicht. mad