Pfälzer CDU hoffnungsfroh

■ Werner Langen neuer Parteichef in Rheinland-Pfalz

Mainz/Andernach (afp) — Zum neuen Landesvorsitzenden der CDU in Rheinland-Pfalz ist am Samstag der ehemalige Landwirtschaftsminister Werner Langen gewählt worden. Langen, der auch Fraktionsvize im Mainzer Landtag ist, erhielt auf dem Landesparteitag in Andernach 391 von 419 abgegebenen Stimmen, 28 Delegierte stimmten gegen ihn. In einer betont kämpferischen Rede forderte der 42jährige, daß sich die Partei wieder verstärkt auf ihre Grundsätze besinnen und eine christlich geprägte Politik betreiben müsse. Der CDU-Bundesvorsitzende, Bundeskanzler Helmut Kohl, warb für einen „kraftvollen Neuanfang“ in seinem Stammland.

Langen, der noch keinem Landesvorstand angehörte, löst den bisherigen Vorsitzenden Hans- Otto Wilhelm ab, der nicht mehr kandidierte. Turnusgemäß wären Vorstandswahlen erst 1993 fällig gewesen. Nach massiver innerparteilicher Kritik wegen der verlorengegangenen Landtagswahl 1990 hatte Wilhelm aber den vorzeitigen Rücktritt des Landesvorstandes angekündigt, um den Weg für eine Erneuerung der Partei freizumachen. Der neue Landesvorsitzende erntete heftigen Beifall für die Bemerkung, der Schutz des ungeborenen Lebens müsse unbedingt Vorrang haben vor dem Selbstbestimmungsrecht der Frau.

Ein weiteres konservatives Anliegen sei es, die Umwelt zu bewahren. Nach einem Dreivierteljahr mit einer SPD-Regierung in Mainz gebe es keinen Grund zu resignieren. Die Bilanz des Kabinetts von Ministerpräsident Rudolf Scharping könne mit den Worten „einfallslos, wortreich und ergebnislos“ gekennzeichnet werden, sagte Langen.