Hafensenator Beckmeyer rührt die Werbetrommel

Der Transitverkehr über Bremens Häfen ist rückläufig: In den ersten Monaten des Jahres 1991 wurden im Vergleich zum Vorjahr rund fünf Prozent weniger Güter umgeschlagen. Grund genug für Hafensenator Beckmeyer, fleißig die Werbetrommel zu rühren.

Das sieht dann so aus: Anläßlich der werbeträchtigen Namensgebung „Hanjin Bremen“ für das neueste Containerschiff der koreanischen Groß-Reederei „Hanjin Shipping“, das am Sonntag auf seiner Jungfernfahrt in Bremerhaven festmachte, lud gestern der Senator eine Delegation der Koreaner zum Senatsempfang. Von eben dieser Reederei wurde aber vor einigen Tagen gemeldet, daß eine Straffung ihres Fahrplanes in Europa geplant sei — und dabei eventuell Bremerhaven als Anlaufziel wegfallen werde.

Um gleichzeitig dem Empfang einen angemessen Rahmen zu geben und eine Schar überzeugender Werber für die Bremer Häfen zu haben, lud Beckmeyer etwa vierzig „Kunden und Partner der Bremischen Häfen“ gleich zum feudalen Essen mit dazu. Da stand sie nun, die halbe männliche Hundertschaft in ihren dunklen Anzügen im Kaminzimmer des Rathauses, und smalltalkte.

In seiner vier Seiten langen Tischrede warb Uwe Beckmeyer für die Bremischen Häfen, daß die Schwarte krachte. Und entlockte dem Vize-Präsidenten der „Hanjing Shipping“ kurz vor dem gebratenen Lachs an Zucchini das Versprechen, sich bei der reedereiinternen Entscheidung Ende Februar für Bremerhaven einzusetzen. Immerhin. skai/Foto: Tristan Vankann