CDU-Chef Neumann: „Wir sind die Opposition“

■ CDU will bis 1995 die Bremer SPD überflügeln

„Wir sind die Opposition!“ Unter diesem Motto will die CDU in den nächsten vier Jahren Politik machen. So sei es auf einer Klausurtagung von Landesvorstand, Bürgerschafts- und Bremerhavener Stadtverordnetenfraktion am Wochenende verabredet worden, berichtete der CDU-Landesvorsitzende Bernd Neumann gestern vor der Presse.

Bis 1995 möchte die CDU dann der SPD noch vier Prozent Wähler abnehmen und zur „stärksten politischen Kraft in Bremen werden“, erklärte Neumann.

Die Voraussetzungen dafür seien gut: Der Bremer CDU-Landesverband sei 1991 bundesweit der einzige gewesen, der steigende Mitgliederzahlen zu verzeichnen hatte. Während Neumann 503 Neueintritte verzeichnete, habe es nur 250 Abgänge gegeben.

Zusammen mit den Nicht- CDU-Mitgliedern in der Jungen Union, der CDU-Mittelstandsvereinigung und der CDA erreiche die Zahl der aktenkundigen Bremer CDU-AnhängerInnen damit bereits gut 5.000. „Damit sind wir gar nicht mehr so weit von der SPD mit ihren gut 10.000 Mitgliedern entfernt“, freute sich der Bremer CDU-Chef Bernd Neumann.

CDU-Fraktionschef Peter Kudella kündigte gestern an, dem Ampel-Senat die „übliche Schonfrist von 100 Tagen zu gönnen“, weissagte allerdings schon einmal, daß dessen Ressortzuschnitte nur zu einer „Blockadepolitik“ und — noch schlimmer — sogar „zu Mord und Totschlag“ im Senat führen würden.

Schließlich seien zum Beispiel allein für den Verkehrsbereich fünf Senatoren zuständig — die Liste über deren höchst komplizierte Aufgabenverteilung sei dreieinhalb Seiten lang.

Ase