Morten und die Detektive

Oslo (taz) — Auf den Spuren von Erich Kästners kleinen Romanhelden gelang es vier 12- und 13jährigen Detektiven in der westnorwegischen Stadt Bergen, der Polizei einen Mann zu stellen, der dort für Angst und Schrecken gesorgt hatte. Mehrfach hatte er kleine Mädchen auf der Straße und auf Spielplätzen angesprochen, ohne daß es der Polizei gelungen wäre, ihn zu schnappen. Der „Detektivklub Bergen“ machte den Fall zu seinem, als zwei Mädchen aus dem eigenen Viertel von dem Mann — vergebens — zum Mitkommen aufgefordert worden waren.

Klubchef Morten und seine Kollegen Jan-Ove, Geir und Lars legten ein Schulheft an mit der Deckelaufschrift „Versuchte Entführung von Katrine und Veronika“ und sammelten fortan alle Beobachtungen. Bald waren sie ihm tatsächlich auf der Spur, einem 52jährigen — „etwas dick, verkauft Blumen“ —, beobachteten ihn tagelang, konnten Personenbeschreibung und Autokennzeichen liefern. Die Polizei mußte nur noch festnehmen. Der Mann wurde nach einem längeren Verhör wieder auf freien Fuß gesetzt, weil sich für die Polizei keine weiteren Anhaltspunkte ergeben hatten. Polizeichef Svein Erik Krogvold gibt sich aber überzeugt, daß die Versuche nun aufhören werden. Und er hat „ein dickes Lob für die Kollegen vom Detektivclub“. Reinhard Wolff