Bremer Karte künftig 50 Mark

■ Gültig auch in allen Zügen und VBN-Bussen / Sozialhilfe-Karte für 25 Mark

Die Bremer Karte wird ab 1. Juli um 25 Prozent teurer, sie kostet dann 50 Mark, im Jahresabo 42 Mark. Auch die Einzelfahrscheine kosten künftig 2,70 statt 2,50 DM, Kinder zahlen 1,40 statt bisher 1,20 DM und Sammelkarten kosten statt bisher zwischen 1,60 und 2,20 DM künftig einheitlich zwei Mark, für Kinder 1,10 DM statt 90 Pfennig. Die Kurzstrecke bleibt unverändert bei einer Mark. Das „Bremer Kärtchen“ gilt zum gleichen Preis künftig nur noch am Wochenende für zwei, ansonsten nur noch für einen Tag. Teurer wird auch die Kinder-, Schüler- und Studentenmonatskarte. Sie kostet künftig 32 statt bisher 30 Mark. Dafür sollen Sozialhilfeempfänger ab 1. Juli in einem Modellversuch für 25 Mark monatlich alle Bremer Busse und Straßenbahnen nutzen können. Außerdem können künftig mit einer einzigen Bremer Karte am Samstag und Sonntag bis zu fünf Personen fahren.

Diese Tariferhöhung — die erste seit 1986 — hat der Senat gestern einstimmig beschlossen. Sie soll insgesamt 13 Millionen Mark zusätzlich einbringen. Acht Millionen Mark sollen davon jedoch gleich wieder in eine ganze Reihe von Angebotsverbesserungen investiert werden:

Wichtigster Aspekt ist dabei die volle Einbeziehung Bremens in den Tarif der Verkehrsgemeinschaft Bremen-Niedersachsen (VBN). Damit können BSAG- Fahrscheine und Bremer Karten künftig auch in Bundesbahn-Zügen und auf den VBN-Buslinien, die durch das Bremer Stadtgebiet führen, verwendet werden. Dadurch ist vor allem der Hauptbahnhof von vielen Stadtteilen aus deutlich schneller zu erreichen als bisher. Für die Zugstrecke zwischen Hauptbahnhof und Vegesack gilt zunächst auch weiterhin noch der (teurere) Tarif II der VBN. Möglichst bald soll auch diese Strecke in den Geltungsbereich der normalen Bremer Karte einbezogen werden.

Drei neue Bus-Querverbindungen werden künftig Huchting und Obervieland, Horn-Lehe und Universität sowie Obervieland und die Vahr direkt miteinander verbinden.

Zwei neue Nachtlinien werden Findorff, Walle, Horn-Lehe und Oberneuland ans Nachtnetz anbinden.

Auf den Linien 21, 22, 33/34, 51 und 53 soll der Takt ab 20 Uhr von bisher 40 auf 20 Minuten verkürzt werden.

Die „City-Bahn“ soll bereits ab dem Sommerfahrplan 1992 von Vegesack über den Hauptbahnhof bis nach Verden führen. Die Mitnahme von Fahrrädern kostet bereits seit 1. Januar in allen VBN-Zügen nur noch 1,50 DM, die Fahrrad-Monatskarte 41 Mark.

Passend zum Schichtanfang und -ende soll das Mercedes- Werk künftig mit Zug und BSAG- Zubringerbussen von den Bahnhöfen Oberneuland, Sebaldsbrück und Hemelingen aus direkt erreichbar sein.

Die Bremer Tarifbeschlüsse müssen im Februar noch von den Gremien der VBN abgesegnet werden. „Wir haben entsprechende Vorabsprachen getroffen und gehen fest davon aus, daß die erforderliche einstimmige Entscheidung zustande kommt“, erklärte Verkehrssenatorin Eva-Maria Lemke-Schulte gestern.

Trotz der geplanten Erhöhung wird der Bremer ÖPNV auch weiterhin billiger als in den meisten vergleichbaren Städten sein. So liegen in Westdeutschland lediglich die deutlich kleineren Städte Freiburg und Karlsruhe noch knapp unter der 50-Marks- Grenze für eine Monatskarte. Ase