ÖTV fordert Zulage für Betriebszusammenlegung

Charlottenburg. Eine »Fusionszulage« für zusammengelegte öffentliche Betriebe und Verwaltungseinrichtungen aus Ost und West fordert die ÖTV vom Berliner Senat. Der Berliner ÖTV-Vorsitzende Kurt Lange erklärte gestern auf der ersten Gesamt-Berliner Bezirkskonferenz, damit könne auch der »Angleichungsdruck« für die Beschäftigten im Land Brandenburg erhöht werden. Lange erklärte, nur eine schnelle Anhebung der Ost- an die Westtarife würde die wirkliche Einheit schaffen. Bisher erhalten die Ost-Beschäftigten rund 60 Prozent der Westbezüge. Die Bundesvorsitzende der ÖTV, Monika Wulf-Mathies, wandte sich erneut gegen eine Lohnverzicht im öffentlichen Dienst. Wulf-Mathies betonte, daß die ÖTV im Mai bei der Lohnangleichungsrunde für die neuen Bundesländer einen »weiteren kräftigen Schritt in Richtung auf die 100 Prozent« anstrebe. Davor wolle die ÖTV jedoch mit den Arbeitgebern über einen Tarifvertrag zum Rationalisierungsschutz für die rund 1,2 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst in Ostdeutschland verhandeln. Offen ließ Wulf-Mathies Spekulationen über einen möglichen Umzug der ÖTV-Zentrale nach Berlin. Dies sei »im Augenblick kein Thema«. Es lägen auch gegenläufige Anträge vor, die für einen Verbleib in Stuttgart plädierten. Eine Entscheidung sei nicht vor dem Gewerkschaftstag im Juni dieses Jahres zu erwarten. Zu den Überlegungen des SPD-Fraktionsvorsitzenden Hans- Ulrich Klose, die Samstags- und Nachtarbeit auszuweiten, meinte Mathies, dies sei derzeit »weder sozialpolitisch noch ökonomisch angezeigt«. Sie sei dagegen, Nachtarbeit dort auszudehnen, wo es kein gesellschaftliches Bedürfnis dafür gebe. sev